Wirbel um Zustand der Sporthalle: Stadt geht die Sanierung 2020 an
KREMS. Der Zustand der Sporthalle beschäftigt Athleten und Stadtpolitik gleichermaßen. Ein Wasserschaden während eines Handballmatches löste erneut eine Debatte über die Zukunft der Halle aus. Nun steht ein erstes Ergebnis fest: Die Stadt Krems will Dach und Hallenboden nächsten Sommer sanieren lassem. Weitere bauliche Maßnahmen sollen folgen.
Die Kremser Sporthalle ist ein wichtiger Treffpunkt für Schulen und Vereine und dient gleichzeitig als Hauptspielstätte für die erfolgreichen Handballer vom UHK Krems. Doch die mittlerweile 24 Jahre alte Halle ist baufällig und muss saniert werden. Die gesamte Sanierung kommt auf sieben Millionen Euro – zu viel Geld für die Stadt, um das Projekt auf einmal in Angriff zu nehmen. Laut Stadtrat Albert Kisling (SPÖ) hat der Gemeinderat eine Priorisierung vorgenommen und eine Million Euro für die Sanierung von Dach und Hallenboden freigegeben.
Verschiebung um ein Jahr
Eigentlich hätten diese Arbeiten bereits diesen Sommer erledigt werden sollen. Doch Kisling zufolge bat der UHK um eine Verschiebung auf nächstes Jahr. Denn die Handballer kamen ins Finale der spusu-Liga, wurden dann auch Meister und brauchten die Sporthalle somit länger als ursprünglich gedacht. Eine Sanierung hätte eine Sperre für sechs Wochen bedeutet.
Spielfeld unter Wasser
Diese Verschiebung sorgt nun für Wirbel in der Stadtpolitik. Denn Anfang August musste ein Vorbereitungspiel des UHK gegen Westwien abgebrochen werden, nachdem bei einem Unwetter Regen in die Halle eingedrungen war und das Spielfeld unter Wasser gesetzt hatte. ÖVP und FPÖ sehen hier nun „Gefahr im Verzug“ und fordern eine sofortige Sanierung von Dach und Boden.
„Sanierung sofort angehen“
„Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Substanz noch mehr geschädigt wird“, so FPÖ-Gemeinderat Christoph Hofbauer bei einem Pressegespräch. „Wenn Sanierungen notwendig sind, dann muss man sie sofort angehen“, so Hofbauer weiter. Außerdem gebe es Mittel und Wege, die Halle auch bei laufendem Betrieb zu sanieren. ÖVP-Gemeinderat Jürgen Kreibich wiederum verweist auf den nahenden Schulbeginn: Die Stadt habe dafür zu sorgen, dass der Sportunterricht ordnungsgemäß stattfinden könnte.
Resch: Schaden wurde sofort behoben
Laut Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) wurde das Dach nach dem Wassereintritt sofort von einer Fachfirma begutachtet und der Schaden behoben. Extrem starke Windböen haben Resch zufolge zwei Platten verschoben, so dass Wasser eindringen konnte. Das Dach der Sporthalle werde generell regelmäßig überprüft und bei Bedarf auch repariert.
Sanierung im Sommer 2020
Laut Bürgermeister Resch ist die Sanierung von Dach und Hallenboden im Budget 2020 fix eingeplant. Die Umsetzung soll in der spielfreien Zeit im Sommer 2020 erfolgen. Der Einbau der vielfach gewünschten Klimaanlage sei wiederum erst dann sinnvoll, wenn es um die Sanierung und mögliche Erweiterung des gesamten Gebäudekomplexes geht.
UHK kämpft mit Platzproblem
Laut UHK-Obmann Josef Nussbaum ist eine Sanierung der Halle während der laufenden Spielsaison nicht möglich, denn sein Verein habe kein Ausweichquartier. Der UHK, in dem neben der Kampfmannschaft auch 350 Kinder trainieren, nutze die Halle täglich ab 14 Uhr. Die Arbeiten könnten zwischen Ende Mai und Anfang August erfolgen. Auch für Nussbaum hat die Sanierung von Dach und Boden oberste Priorität. Mehr als die fehlende Klimaanlage beschäftigt ihn ein Platzproblem: „Wir sind mit den Kapazitäten absolut am Limit“. Großer Wunsch des Vereins wäre daher eine eigene Trainingshalle.
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