Die Schlossfestspiele Langenlois bekommen einen neuen Intendanten
LANGENLOIS. Wechsel an der Spitze der Schlossfestspiele Langenlois: Intendant Andreas Stoehr verlässt nach der heurigen Spielzeit das Operettenfestival, um wieder verstärkt als Dirigent zu arbeiten. Für die Spielzeit 2020 konnten die Schlossfestspiele Christoph Wagner-Trenkwitz als Künstlerischen Leiter verpflichten. Danach ist die Zukunft der Sommerbühne noch ungewiss - eine Studie soll klären, wie die Schlossfestspiele ab 2021 erfolgreich sein können.
Seit 2012 hat Dirigent Andreas Stoehr die Leitung der Schlossfestspiele Langenlois inne. Nach der heurigen Spielzeit läuft sein Vertrag aus und er wird ihn nicht verlängern. „Es ist Zeit für einen Wechsel. Sieben Jahre sind genug“, meinte Stoehr am Montag bei einer Pressekonferenz in Schloss Haindorf. Er sage dies ganz ohne Groll. Vielmehr wolle er sich in Zukunft wieder verstärkt dem Dirigieren zuwenden.
Umstrittene Inszenierungen
Stoehrs Intendanz in Langenlois ist beim Publikum nicht unumstritten, die zeitgenössischen Inszenierungen bekannter Operetten stoßen bei manchen Besuchern nicht auf Wohlgefallen. Speziell für die Produktion „Pariser Leben“ hagelte es Negativkritiken der Zuschauer. „Ich will nicht um jeden Preis provozieren, sondern etwas schaffen, was eine Strahlkraft hat“, so der Künstlerische Leiter. Die Operette in Langenlois solle „witzig, sentimental, aufmüpfig und manchmal auch etwas schräg“ sein.
„Viele neue Impulse verliehen“
„Andreas Stoehr hat der Operette auf Schloss Haindorf viele neue Impulse verliehen, hat sie auf neue und zeitgemäße Beine gestellt und stets für höchstes musikalisches Niveau gesorgt“, würdigt „Kultur Langenlois“-Geschäftsführer Robert Stadler die Leistungen des scheidenden Intendanten.
Neuer Intendant mit Schlossfestspielen vertraut
2020 jähren sich die Schlossfestspiele zum 25. Mal. Die Jubiläumssaison wird der Wiener Moderator, Schauspieler, Autor und Kabarettist Christoph Wagner-Trenkwitz gestalten. Dieser ist in Langenlois kein Unbekannter, stand er doch 2015 und 2017 bereits selbst auf der Bühne der Schlossfestspiele.
Langenlois als „Operetten-Hotspot“
Er freue sich bereits darauf, mit den Besuchern „ein rauschendes Fest zu feiern und die Bedeutung dieses besonderen Ortes als 'Operetten-Hotspot' zu bekräftigen“, erklärt der künftige Intendant Wagner-Trenkwitz in einer Presseaussendung. Seine Teilnahme an der Pressekonferenz in Langenlois musste er wegen einer Grippeerkrankung kurzfristig absagen. Mit welchem Stück man die Jubiläumssaison begehen will, soll demnächst feststehen.
Ungewisse Zukunft
Noch ungewiss ist hingegen die weitere Zukunft der Schlossfestspiele. Robert Stadler zufolge wird heuer ein externer und politisch unabhängiger Experte eine Analyse der Schlossfestspiele durchführen. „Es wird dabei ermittelt, unter welchen Voraussetzungen Operette am Standort Langenlois auch ab 2021 erfolgreich sein kann“. Hintergrund sind unter anderem rückläufige Besucherzahlen. Die Ergebnisse der Analyse sollen im Herbst/Winter feststehen.
Festspiele kosten jährlich 800.000 Euro
Stadler zufolge endet der Fördervertrag mit dem Land mit der Spielzeit 2019. Die Saison 2020 sei jedoch bereits abgesichert. Das Budget von Kultur Langenlois umfasst laut Stadler 1,2 Millionen Euro, von denen rund 800.000 Euro auf die Schlossfestspiele entfallen. Man könne auf die „volle Unterstützung“ der Stadtgemeinde zählen, die ihre Subvention heuer erhöht habe.
Premiere heuer am 25. Juli
Dieses Jahr bringen die Schlossfestspiele „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmáns auf die Bühne. Unter der Leitung von Andreas Stoehr spielt erneut das Wiener KammerOrchester, die Regie übernimmt Rudolf Frey. Premiere ist am 25. Juli. Weitere Informationen gibt es auf www.schlossfestspiele.at
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