Heilige Drei Könige sind heuer besonders gefordert
LINZ-LAND. Das Coronavirus stellt auch die Sternsingeraktion heuer vor große Herausforderungen. Laut Gesundheitsministerium ist der Sternsingerbesuch von Haus zu Haus möglich. Dennoch haben sich einige Pfarren in diesem Jahr für eine andere Form der wichtigen Spendensammelaktion entschieden.
Auch die neuen Corona-Regelungen, die ab 26. Dezember gelten, haben nichts daran geändert, dass das Sternsingen grundsätzlich erlaubt ist, unter Wahrung strenger Sicherheitsvorkehrungen. Da laut der aktuell geltenden Verordnung Sternsingen im herkömmlichen Sinn – auch mit Personen aus mehreren Haushalten – als unaufschiebbare berufliche Tätigkeit, die auch ehrenamtliches Engagement umfasst, möglich ist.
Natürlich nur unter Einhaltung von Abstands- und Hygienemaßnahmen, welche die Gesundheit aller Besuchten und Beteiligten gewährleisten. Das Betreten von Wohnräumen ist bei der Sternsingeraktion 2021 allerdings nicht gestattet, auch gibt es von der Diözese die dringende Empfehlung, auf das Singen zu verzichten und nur die Sprücherl aufzusagen.
Gesundheit schützen
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn die Kinder in den Weihnachtsferien zu Bewegung in der frischen Luft kommen. „Dies ist auch gut für die psychosoziale Entwicklung von Kindern, die speziell in diesem Jahr auf viel verzichten mussten“, so die Diözese Linz. Mit dem Weihnachtssegen verbreiten sie Hoffnung und Zuversicht und können nicht zuletzt vor allem einsamen Menschen Freude bereiten. Und wenn die Regelungen des Sternsinger-Hygienekonzepts eingehalten werden, ist die Gesundheit aller Beteiligten und Besuchten bestmöglich geschützt.
Besonderes Bedürfnis
Obwohl die Bedingungen damit für alle motivierten Heiligen Drei Könige heuer nicht einfach sind, haben sich einige Pfarren im Bezirk dazu entschlossen, die Sternsingeraktion dennoch in bewährter Form durchzuführen. „Für uns ist es sehr wichtig, das Sternsingen auch in Corona-Zeiten durchzuführen – als kräftiges Lebenszeichen der Kirche, wenn wir den Segen für das Jahr 2021 bringen“, wurde in Oftering die Aktion zwischen dem 3. und 5. Jänner durchgeführt. „Außerdem hat sich die Armut vieler Menschen bei rund 500 Sternsingerprojekten durch die Pandemie stark verschlimmert, sie sind mehr denn je auf unsere Spenden angewiesen.“
Kreativität in Umsetzung
Auch in der Pfarre Wilhering fand die Sternsingeraktion in traditioneller Form statt, aber Gottfried Dessl findet auch an anderen Formen der Umsetzung Gefallen. „Sternsingen findet statt, auch wenn heuer etwas Kreativität gefordert war wie etwa mit Sternsingerständen in Kirchen und Einkaufszentren. Mir gefällt das, dass die Menschen so engagiert sind“, so der Abt des Stiftes Wilhering.
Nicht drüber getraut
In anderen Pfarren, wie etwa in Schönering, hat man sich nicht getraut, den traditionellen Weg zu beschreiten. Hier wurde der Postwurf gewählt, um Spenden zu sammeln und gleichzeitig den Haushalten den bekannten Schriftzug für die Haustüre zukommen zu lassen. „Wir haben immer versucht, viel umzusetzen – mit einem Adventweg oder Open-Air-Gottesdienst zu Weihnachten –, aber die klassische Sternsingeraktion haben wir abgesagt“, so Josef Goldberger.
Ein Hauptgrund dafür war, die Kinder nicht in unangenehme Situationen zu bringen und sie so abzuschrecken. „Die Kinder sollen keine schlechten Erfahrungen machen. Nicht dass sie etwas freiwillig und ehrenamtlich machen und dann dafür vielleicht noch angepöbelt werden.“
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