Würdevolle letzte Ruhestätte für geliebte tierische Wegbegleiter
PASCHING. Trauernden Tierhaltern ein würdevolles Abschiednehmen zu ermöglichen, ist das Anliegen des Tierkrematoriums mit Urnenfriedhof in Pasching. Im Jahr 1988 gründete Anneliese Jarolim den Betrieb mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Helmut.
Der Tierfriedhof ist der erste und bisher einzige auf Oberösterreichs Boden. Die Idee dazu hatte Helmut Jarolim bereits Anfang der 1980er Jahre. Als regelmäßiger Reiter bekam er immer wieder den großen Kummer der Tierbesitzer mit, wenn eines der Tiere im Reitstall – es gab zahlreiche Hunde, aber auch Katzen – das Zeitliche segnete. Für viele war die Situation unerträglich, ihren jahrelangen treuen Begleiter schlussendlich in der Tierkörperverwertung abgeben zu müssen.
Doch die Umsetzung seines großen Traumes, den Tierfreunden eine standesgemäße Verabschiedung bieten zu können, dauerte länger als angenommen. Schnell war die passende Location gefunden – ein ehemaliger Hangar. Der wurde ersteigert und für die Zwecke auf Vordermann gebracht. Bis die Jarolims jedoch alle erforderlichen Bewilligungen bekommen hatten, um den Betrieb zu starten, dauerte es ganze drei Jahre. „Es war eine furchtbare Zeit. Wir wussten auch nicht, was dabei so schwierig ist. Wir haben aber ewig keine Genehmigung erhalten“, erinnert sich Anneliese an die Anfangszeiten zurück. Auch danach dauerte es einige Zeit, bis die Leute auch bereit waren, das Angebot anzunehmen.
Familienbetrieb mit Herz
Mittlerweile kommen die Leute aus ganz OÖ und darüber hinaus, um von ihren Haustieren Abschied nehmen zu können. „Wir bekommen viele Anrufe und Mails. Die Leute sind so froh, dass ihre Lieblinge nicht in der Tierverwertung enden müssen“, erzählt Anneliese Jarolim. Inzwischen haben Tochter Doris und Schwiegersohn Otto das Ruder übernommen. Aber auch Anneliese ist nach wie vor tatkräftig mit viel Herz und Seele involviert.
„Wir sind ein kleiner, aber feiner Familienbetrieb. Es ist uns wichtig, den Menschen, die zu uns kommen, immer auf einer persönlichen Ebene zu begegnen.“ Betrieben wird das Unternehmen vom Büro in Traun aus. Der Tierfriedhof und das Tierkrematorium befinden sich in Pasching. Wie aber funktioniert eine Feuerbestattung für Vierbeiner? „Die verstorbenen Tiere werden je nach Absprache direkt zu uns gebracht oder von uns beim Tierarzt oder beim Besitzer abgeholt“, erklärt Anneliese Jarolim. Vor der Einäscherung – Erdbestattungen für Tiere sind in OÖ nicht erlaubt – können sich die Besitzer in Ruhe verabschieden.
Wichtige Trauerarbeit
„Die Tierhalter können anschließend die Asche in einer Urne oder einem selbst mitgebrachten Gefäß mit nach Hause nehmen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Tier in der Sammelurne beisetzen zu lassen oder ein Urnenkästchen zu mieten“, so Jarolim. Der Großteil der trauernden Tierfreunde entscheide sich dafür, die Urne mit nach Hause zu nehmen. „Viele sind einfach froh, wenn sie ihr geliebtes Tier nach dessen Tod wieder heim bringen können.“ Der Tierfriedhof war der Lebenstraum des verstorbenen Helmut Jarolim, den er mit Unterstützung seiner Frau Anneliese verwirklicht hatte. Ein Traum, der zahlreichen Tierfreunden schon bisher Trost gespendet hat und wohl auch in Zukunft noch spenden wird.
Die Trauerarbeit ist genauso wichtig wie bei Menschen. Sie bekommen beim Tierfriedhof alle Zeit der Welt, sich von ihren Vierbeinern zu verabschieden. „Wir nehmen uns viel Zeit für Gespräche und fühlen genauso mit. Das Wichtigste ist, individuell auf die Trauernden einzugehen“, weiß Anneliese Jarolim, worauf es besonders ankommt.
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