Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

GehDenken Ansfelden: Ein Schritt gegen das Vergessen

David Ramaseder, 15.04.2025 10:41

ANSFELDEN. 80 Jahre nach den Todesmärschen vom Konzentrationslager Mauthausen ins Waldlager Gunskirchen setzen Menschen aus Ansfelden erneut ein starkes Zeichen gegen das Vergessen. Am Mittwoch, 23. April, lädt ein breites Bündnis aus Initiativen, Schulen, Kirche, Gewerkschaft und Gemeinde zum „Geh-Denken“ bei der Kremsbrücke. Beginn ist um 18 Uhr.

An der Kremsbrücke wird gedacht. (Foto: G. Kraftschick)
  1 / 2   An der Kremsbrücke wird gedacht. (Foto: G. Kraftschick)

Unter dem Motto „Gemeinsam für ein Niemals wieder!“ steht heuer nicht nur die Erinnerung an das Grauen der letzten Kriegswochen im Zentrum, sondern auch der Blick in eine Gegenwart, in der rassistische, antisemitische und autoritäre Tendenzen erneut erstarken. „Denn das Vergessen des Bösen ist die Erlaubnis seiner Wiederholung“, heißt es eindringlich auf einem Denkmal in Mauthausen – ein Satz, der auch das Gedenken in Ansfelden durchzieht.

Im April 1945 trieben SS-Wachen rund 22.000 jüdische Häftlinge in nur drei Tagen über 60 Kilometer von Mauthausen und Gusen nach Gunskirchen – ohne Nahrung, ohne Unterkunft, ohne Rücksicht. Viele überlebten diesen Gewaltmarsch nicht. Die Überlebende Ilona Weiss erinnert sich: „Wir lebten von Gras und Schnecken auf der Straße. Jeder, der auch nur ein bisschen langsamer wurde, wurde erschossen.“ Ihre Worte werden bei der Veranstaltung ebenso zu hören sein wie andere Texte von Überlebenden.

Bereits am Dienstag, 22. April, gedenken auch die Schüler der VS Ansfelden der Opfer. Im Rahmen des seit 25 Jahren laufenden Bildungsprojekts zur Menschenrechtsbildung machen sie sich zu Fuß auf den Weg zur Kremsbrücke – im Denken und Handeln für Frieden, Freiheit und Demokratie.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden