Karriere ohne Barriere: Integration von Menschen mit Beeinträchtigung bei Ikea
ANSFELDEN. Das Sozialressort des Landes will verstärkt Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt einbinden, um ihnen gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Gelingen soll das in Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen wie IKEA.
Beim schwedischen Möbelhändler in Haid wird Inklusion großgeschrieben. Mit flexiblen Arbeitszeiten, einer barrierefreien Infrastruktur und neun Dienstverhältnissen für Menschen mit Beeinträchtigungen hat das Unternehmen den zweiten Platz beim oberösterreichischen Inklusionspreis „Fliegender Fisch“ in der Kategorie „Zusammen arbeiten“ erhalten. „Sowohl aus menschlicher als auch aus betrieblicher Sicht ist es für uns selbstverständlich, Menschen mit Beeinträchtigung berufliche Chancen und Karrieremöglichkeiten zu bieten, offen zu sein für alle Möglichkeiten und Potenziale, die es bietet, ein diverses Unternehmen zu sein“, sagt Marlene Foller, People & Culture Managerin IKEA Linz Haid.
Um junge Menschen mit Beeinträchtigung verstärkt in den Arbeitsmarkt zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit einer chancenorientierten Beschäftigung zu bieten, wurde vom Sozialressort 2023 ein Strategieprozess zum Thema Arbeit und Inklusion gestartet.
Oberösterreich hat auf Grund seiner wirtschaftlichen Stärke und des dichten sozialen Netzes eine Vorreiterrolle im Bereich Chancengleichheit. Diese Rolle wurden durch 25 konkrete Maßnahmen im Bereich „Arbeit und Inklusion“ weiter ausgebaut. Diese fußen auf einem breit angelegten Prozess, an dem sich in unterschiedlichen Beteiligungsformaten rund 250 Personen beteiligt haben.
Ziel ist, mehr Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt zu integrieren. Arbeits- und Tätigkeitsmodelle sollen direkt in Betrieben ausgebaut werden. Die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt soll forciert werden. Unternehmen sollen motiviert werden mehr entsprechende Arbeitsplätze anzubieten. Als zentrale Anlaufstelle wurde letztes Jahr das Inklusionsservice initiiert. Die Servicestelle bündelt erstmals Leistungen des Landes Oberösterreich, des Betriebsservice und des Sozialministeriumservice und bietet damit umfassende Unterstützung aus einer Hand. Unternehmen erhalten Hilfe bei der Suche nach Arbeitskräften, bekommen Beratung zu Förderungen sowie zur erfolgreichen Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Beeinträchtigungen. Betroffene Personen und ihre Angehörigen werden bei der Berufsorientierung, mit Fähigkeitsprofilen und durch begleitete Einschulung im Betrieb unterstützt. Im Mittelpunkt steht die gezielte Vermittlung.
Zudem gibt es seit Herbst 2024 vom Land Oberösterreich einen Inklusionszuschuss in Höhe von 1.336 Euro pro Monat. Er wird für vollversicherungspflichtige Dienstverhältnisse gewährt. Der Zuschuss wird befristet für ein Jahr gewährt, eine Verlängerung ist möglich.
„Berufliche Teilhabe ist ein Schlüssel zu Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Einbindung. Gemeinsam mit Partnern wie IKEA wollen wir Menschen mit Beeinträchtigung neue Perspektiven eröffnen. Inklusion am Arbeitsplatz ist dabei nicht nur ein wichtiges soziales Anliegen, sondern bringt auch einen echten Mehrwert für Unternehmen – durch Vielfalt, frische Blickwinkel und ein respektvolles Miteinander“, erklärt Sozial-Landesrat Christian Dörfel (ÖVP).
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