„Freunderlwirtschaft“ – die dunklen Seiten der Macht
TRAUN/WIEN. Mit ihrem neuen Kriminalroman „Freunderlwirtschaft“ legt die in Traun aufgewachsene Autorin Petra Hartlieb einen spannenden Österreich-Krimi vor, der nicht nur Fans des Genres, sondern auch politisch Interessierte begeistern dürfte. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Ermittlerin Alma Oberkofler, die erst wenige Tage in Wien ist, als sie mit einem schockierenden Mordfall konfrontiert wird.
Der junge, aufstrebende Minister Max Langwieser wird tot in seiner Wohnung gefunden. Offiziell handelt es sich um einen Unfall, doch die Spuren deuten auf weit mehr hin. Hartlieb zeichnet in ihrem Buch das Bild einer jungen Elite, die in Maßanzügen durch die politischen Ränge aufsteigt, während sich im Hintergrund dunkle Machenschaften entfalten.
„Ich wollte nicht einfach einen klassischen Krimi schreiben. Mich haben die Verstrickungen von Politik und Macht schon immer fasziniert“, so die Autorin im Gespräch mit Tips. So entspinnt sich im Verlauf der Handlung einNetz aus Korruption, Freundschaftsdiensten und politischen Skandalen, das über die Grenzen Wiens hinausgeht.
Die Ermittlerin Oberkofler steht vor der Herausforderung, die Wahrheit hinter dem Tod des Ministers zu entdecken. Dabei spielt auch die mysteriöse Verlobte des Opfers, Jessica, eine entscheidende Rolle. Sie verschwindet spurlos, nachdem sie in Panik Max’ Laptop an sich genommen hat. „Ich wollte eine Figur erschaffen, die sich in einer ausweglosen Situation wiederfindet und trotzdem versucht, die Kontrolle zu behalten – auch wenn sie dabei Fehler macht“, erklärt Hartlieb.
Zwischen Fiktion und Realität
Was Freunderlwirtschaft besonders spannend macht, ist der starke Bezug zur Realität. Der Roman mag fiktiv sein, doch die Parallelen zur echten Politik in Österreich sind unübersehbar. Skandale und Machtspiele, die Hartlieb schildert, erinnern an Ereignisse der letzten Jahre, wie die Ibiza-Affäre. „Viele Elemente der Geschichte sind inspiriert von echten Vorkommnissen. Man könnte sagen, die Realität liefert genug Material für mehrere Krimis“, so Hartlieb schmunzelnd.
Doch nicht nur der politische Hintergrund sorgt für Spannung. Auch die humorvollen Elemente und die scharfsinnige Beobachtung menschlicher Schwächen machen Freunderlwirtschaft zu einer besonderen Lektüre. Petra Hartlieb nimmt ihre Leser mit auf eine Reise durch die Wiener Elite, zeigt aber auch die Abgründe, die sich hinter den Fassaden der Macht auftun.
Heimatbezug und Traun
Obwohl Petra Hartlieb inzwischen in Wien lebt und arbeitet, hat sie auch eine starke Verbindung zu ihrer oberösterreichischen Heimat, besonders zur Stadt Traun, wo sie aufwuchs. „Ich bin in Traun zur Schule gegangen und habe dort viele prägende Jahre verbracht“, erzählt sie im Gespräch. Auch heute kehrt sie regelmäßig in die Region zurück, obwohl sie dort keine familiären Wurzeln mehr hat. „Traun hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, und nicht immer zum Positiven“, meint sie mit Blick auf das „Innenstadtsterben“ und den Wandel durch große Einkaufszentren.
Trotzdem schwärmt sie von den Erinnerungen an ihre Kindheit und die Spaziergänge mit ihrer Familie in der Natur rund um Traun. „Es gibt so viele Orte, die heute einen hohen Erholungswert haben – wie der Schlosspark, in dem ich mit meinem Vater oft Zeit verbracht habe.“
Krimi mit Tiefgang
Mit Freunderlwirtschaft hat Petra Hartlieb nicht nur einen Krimi geschrieben, der für Hochspannung sorgt, sondern auch einen tiefen Blick in die österreichische Gesellschaft und deren politische Ränkespiele gewährt. Fans von Kriminalromanen und politischer Literatur sollten diesen im August im DuMont-Buchverlag erschienenen Roman nicht verpassen.
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