Finanzkräftigste Gemeinde hat auch den höchsten Schuldenberg
LINZ-LAND. Seit dem 20. Dezember werden die Finanzdaten aller österreichischen Gemeinden auf www.gemeindefinanzen.at online angeführt. Tips hat die Finanzen, vor allem der größeren Gemeinden (zwischen 6000 und 8000 Einwohner), der Tips-Region Linz-Land unter die Lupe genommen.
Lässt man die Städte Ansfelden, Traun und Leonding außen vor, hat Pasching mit 22,28 Millionen Euro die meisten Einnahmen des Bezirkes. Das ist bei einer so zentral gelegenen Gemeinde mit vielen Betrieben und der PlusCity nicht verwunderlich. Aber dabei von der reichsten Gemeinde zu sprechen, wäre unangebracht. Denn nicht nur die Einnahmen weisen in Pasching eine Rekordzahl auf, sondern auch die Schulden. Nach der Ära Fritz Böhm stand die Gemeinde 2007 mit einem hohen Schuldenberg da, seitdem wird daran gearbeitet, diesen kleiner zu machen.
Abbau der Schulden durch Ausbau der PlusCity
2010 war der Schuldenberg der Gemeinde Pasching noch 22,35 Millionen Euro hoch, 2016 betrug er 15,60 Millionen. Pro Kopf sind das sage und schreibe 2244 Euro. 2018 sollen die Schulden der Gemeinde auf in Summe 14.152.600 Euro verringert werden. Hilfreich ist für den Abbau der Schulden unter anderem der Ausbau der PlusCity, der etwa 1000 neue Arbeitsplätze und auch eine Erhöhung der Kommunalsteuern von 6,51 Millionen Euro (2016) auf 6,6 Millionen Euro (2017) bedeutete. „Neben den vielen wichtigen Investitionen wird 2018 der seit vielen Jahren eingeschlagene Weg der Schuldenreduzierung fortgeführt“, sagt Bürgermeister Peter Mair zum Budget-Voranschlag für 2018 (Tips berichtete).
Hörsching steht gut da
Nach Pasching hat Hörsching mit 21,06 Millionen Euro 2016 die meisten Einnahmen. Da auch Hörsching als Standort für Betriebe und Unternehmen besonders beliebt ist, kann die Gemeinde über eine Kommunalsteuer von 5,59 Millionen Euro verfügen. Zudem gibt es vom Bund Ertragsanteile in der Höhe von 4,45 Millionen Euro. Im Gegensatz zu Pasching hat Hörsching (Stand 2016) nur knapp zwei Millionen Euro Schulden. Zur Veranschaulichung: Jeder Hörschinger ist mit 339 Euro verschuldet, jeder Paschinger mit 2244 Euro.
Wilhering und Neuhofen im Mittelfeld
Auch die Gemeinden Wilhering und Neuhofen an der Krems verfügen aufgrund ihrer Einwohnerzahl über Ertragsanteile von knapp fünf Millionen Euro. Die Kommunalsteuer beträgt aber aufgrund der ländlicheren Struktur und weniger Betriebsansiedlungen in Neuhofen „nur“ 1,19 Millionen Euro und in Wilhering 0,69 Millionen. Die pro- Kopf-Verschuldung liegt hier bei 590 (Wilhering) bzw. 673 Euro (Neuhofen).
Ofteringer am meisten verschuldet
Am wenigsten verschuldet sind im Bezirk Linz-Land die Bewohner von Asten mit 5 Euro pro Kopf, während die Ofteringer mit einer pro-Kopf-Verschuldung von 3442 Euro zu kämpfen haben.
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