„Section-Control“ soll Raser zwischen Linz und Hörsching auf B1 stoppen
TRAUN. Auf der B1 wird eine neue Ära der Verkehrsüberwachung eingeläutet. Um die berüchtigte Raserstrecke zu beruhigen, wurde die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land mit der Ausarbeitung eines Konzepts einer abschnittsbezogenen Geschwindigkeitsüberwachung („Section Control“) beauftragt.
Nach einem Expertengipfel aus Vertretern der zuständigen Behörden, der Abteilung Verkehr, der Polizei und der Schiene OÖ als Betreiberin des Park & Ride Platzes bei der Traunerkreuzung, steht Folgendes fest: Die Technologie der Radar- oder Laserkabinen zur automatischen Geschwindigkeitskontrolle ist für die Bekämpfung der Raserszene nur bedingt geeignet. Viele dieser Tempobolzer oder illegalen Rennfahrer bremsen vor einer Kabine ab und beschleunigen mit ihren PS-starken Fahrzeugen danach wieder rasend schnell auf das ursprünglich hohe Geschwindigkeitsniveau.
Den Anrainern bleibt die enorme Lärm- und Abgasbelastung. Mit der Installation einer abschnittsbezogenen Geschwindigkeitsüberwachung wird die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit eines Fahrzeuges auf einer festgelegten Wegstrecke gemessen. Bei Überschreitung wird eine tempobezogene Strafe verhängt. Eine sogenannte „Section Control“ eignet sich beispielsweise besonders gut zwischen Ampelkreuzungen. Daher wurde nun die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land damit beauftragt, ein Konzept für eine geeignete Strecke im Abschnitt der B1 zwischen Linz und Hörsching zu erstellen.
„Ich freue mich, wenn mit dieser Maßnahme ein wirksamer Schritt für mehr Verkehrssicherheit auf einem besonders frequentierten Abschnitt der B1 gesetzt werden kann. Bewährt sich diese Anlage, so werden wir über weitere Systeme nachdenken“, so der zuständige Landesrat Günther Steinkellner.
Passende Strecke geprüft
Wann die neuartige Maßnahme der Geschwindigkeitsüberprüfung starten soll, ist derzeit noch nicht klar. Die BH Linz-Land ist gerade auf der Suche nach geeigneten Abschnitten für die „Section Control“. „Wir sind derzeit dabei, ein passendes Konzept zu erarbeiten“, erklärt Bezirkshauptmann Manfred Hageneder. Es geht um die geeigneten Stellen, wo Kameras installiert werden könnten. Wichtig ist dabei natürlich, dass dazwischen keine Abfahrten liegen, um das Erfassen der Fahrzeuge nicht zu erschweren.
„Es ist ein Abschnitt zwischen zwei Kreuzungsbereichen angedacht, Sachverständige prüfen die ideale Strecke. Bis dahin werden wir mit Radarmessungen und weiterhin Schwerpunktaktionen versuchen, der Situation Herr zu werden“, so Hageneder. Zusätzlich wurde eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Schiene OÖ als Betreiberin des Park & Ride Platzes bei der Traunerkreuzung, Polizei und den Behörden ins Leben gerufen.
Erleichterung spürbar
Seit 2015 fordert Leonding – allen voran die SPÖ – vom zuständigen Landesrat wirksame Maßnahmen gegen die Raserszene. Eine einstimmige Resolution des Leondinger Gemeinderates von 2016, hier Maßnahmen zum Schutz der Anrainer zu setzen, wurde ohne Ergebnis seitens des Landes abgelehnt. „Es freut mich, dass sich unser langer Atem endlich ausgezahlt hat und nun die Bereitschaft besteht, den Lärm und die Gefährdung der Landesstraßen besser zu kontrollieren. Ich bin gespannt, was bei dem Konzept herauskommen wird“, so Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek. Auch Trauns Bürgermeister Rudolf Scharinger befürwortet die Maßnahme, um die Geschwindigkeitsfanatiker einzubremsen: „Ich hoffe, dass durch die Errichtung der Section Control auf der B1 endlich auch wieder Normalität einkehrt.“
„Park & Ride-Plätze werden zur Verknüpfung des öffentlichen und des Individualverkehrs errichtet und sind nicht dazu da, um der Tuning- und Poserszene als Treffpunkte zu dienen. Vor allem, wenn dann auch noch mit „Ringerlfahren“ die Anrainer belästigt werden. All jene, die diese Plätze missbrauchen und so der Allgemeinheit Schaden zufügen, müssen mit entsprechenden Anzeigen und empfindlichen Strafen rechnen“, so Landesrat Steinkellner abschließend.
Zahlreiche Vergehen
Die landesweiten Schwerpunktkontrollen hatten heuer oft den Zentralraum im Visier. Insgesamt wurden dabei 485 Fahrzeuge mit technischen Mängeln (34 Kennzeichen-Abnahmen) festgestellt und 2.485 Anzeigen wegen überhöhter Geschwindigkeit ausgesprochen. Zweimal wurde deshalb der Führerschein abgenommen.
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14.07.2021 19:09
Salzburgerstraße
Wenn Sie in der Nähe wohnen würden (nicht an der Salzburgerstraße) und durch den irren Autolärm regelmäßig nächtens aus dem Schlaf gerissen werden, das würden Sie sicher auch nicht als angenehm empfinden. Das hat nichts mit dem Verstehen von Jugendlichen zu tun! Es werden richtige Autorennen auf der Salzburgerstraße abgehalten. Ich wohne seit 61 Jahren hier, doch das geht nun wirklich zu weit.
14.07.2021 17:51
Unnötig
Haben wir in Linz wirklich keinen anderen Probleme außer denn „bösen Tuner“? Der Drogenmarkt ist so hoch wie noch nie in Linz da die Polizei sich 24/7 nur auf der Traunerkreuzung versteckt und alle kontrolliert. Bisschen überlegen was wichtig und was wichtiger ist... Jeder war mal jung und jeder versteht die Jugendlichen wie Sie Autos usw tunen...wir waren doch alle genauso in unserem Alter.
15.07.2021 05:56
Echte Probleme
@Autoliebhaber: Drogen sind ein Problem, JA. Wir waren alle Mal in dem Alter, JA. Hätte ich damals schon alle Drogen kaufen können: definitiv!
Wird man mittlerweile auf der Salzburger Straße regelmäßig bedrängt, abgedrängt und ausgebremst damit manche Vollidioten sich ihren Spinnereien hingeben können? Ja verdammt! Ich muss regelmäßig in der Nacht die B1 entlang fahren und was man da sieht fällt definitiv nicht unter "jung und dumm"!!
Und nein, ich bin kein Schleicher.
Und ja, ich bin Auto-Begeistert ... Aber nicht auf Kosten anderer