Leonding bekommt Gymnasium mit Schwerpunkt auf Digitalisierung
LEONDING. Lange hat sich die viertgrößte Stadt um ein eigenes Gymnasium bemüht, jetzt ist es so weit: Das Bildungsland OÖ stellt gemeinsam mit der Stadt Leonding den Antrag für eine neue Digital-AHS.
Ziel der Leondinger AHS mit Schwerpunkt Digitalisierung soll sein, in allen Gegenständen den Einsatz von Informationstechnologie neben Lesen, Schreiben und Rechnen als unverzichtbare vierte Grundkompetenz zu etablieren. Der Computer oder das Mobile Device müsse von den Schülern als selbstverständliches Alltags-Werkzeug verstanden werden.
Vision nimmt Formen an
Die Stadt beschäftigte sich seit 2017 mit dem Zukunftsentwicklungsprozesses Leonding 2030. Dabei haben sich die Themen Mobilität, Kongress und Bildung als wesentliche Zukunftsthemen herauskristallisiert. Unter dem Titel „Modellregion Digitalisierung“ hat sich die Stadt seither konsequent mit dem Thema Schulentwicklung in Leonding auseinandergesetzt. Ziel war es, eine Schulform zu entwickeln, die einerseits dem Fachkräftemangel in der Region begegnet, andererseits als eine Art Stadtteilmotor fungieren kann – zum Beispiel durch die Verbindung mehrerer, bereits vorhandener Nutzungen am Harter Plateau.
Arena des Wissens
„Mir war wichtig, in Leonding eine ganzheitliche Schule zu entwickeln, in der Kinder und Jugendliche mit Wissen angesteckt werden und Lust auf mehr bekommen, eine Arena des Wissens mit praxisnaher Ausbildung in Partnerschaft mit Betrieben aus der Region. Im Bildungscampus ist das Gymnasium das Herzstück. Das Konzept ist einzigartig in ganz Österreich und ich bedanke mich bei allen, die daran mitgewirkt haben, dass es möglich geworden ist“, so Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek, die auch Synergien mit vorhandenen Schultypen wie der HTL Leonding sieht.
Wissenschaftlich begleitet
Das pädagogische Konzept und die entsprechenden Stundentafeln wurden im Auftrag der Stadt Leonding von Margit Steiner, Institutsleiterin Elementar- und Primärstufenpädagogik der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, entwickelt und von der Bildungsdirektion OÖ begleitet. Es beinhaltet die pädagogischen Schwerpunkte für das neue private Realgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht sowie Kooperationsmöglichkeiten mit den umliegenden Schulen. „Auch Unternehmen wie Rosenbauer oder KEBA stehen Schlange, Patenschaften zu übernehmen“, ist Naderer-Jelinek von der AHS als Ergänzung zum vorhandenen Angebot überzeugt. Die Schule wird zunächst in Containerklassen am Standort der HTL beginnen.
Verbundlichung angestrebt
„Das Land OÖ steht gemeinsam mit der Stadt Leonding hinter dieser Entscheidung für diesen AHS-Standort und als Bildungsland OÖ legen wir damit ein sehr gutes Konzept vor. Mit dem Start als Privatschule ermöglichen wir auch den frühestmöglichen Start bereits im Schuljahr 2024/25“, sagt Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. Leonding will aber nicht auf ewig Schulerhalter bleiben. Eine Verbundlichung mit dem ersten Maturajahrgang voraussichtlich 2028/29 wird dabei von der Stadt angestrebt.
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