ANSFELDEN. Knapp 60 Jahre nach der Eröffnung der Volksschule in Kremsdorf plant Ansfelden einen weiteren großen Schritt: Im Stadtteil Freindorf soll ein neues Bildungszentrum entstehen. Der Gemeinderat gab dazu am 25. September eine Willenserklärung ab und setzte damit den Startschuss für die Planungen.
Das Projekt umfasst moderne, helle Klassenräume, eine eigene Turnhalle und einen Sportplatz, die auch örtlichen Vereinen offenstehen sollen. Zudem ist eine ganztägige Betreuung in flexibler Form vorgesehen, die Eltern je nach Bedarf tageweise nutzen können. Bürgermeister Christian Partoll betont, dass ein Neubau notwendig sei, um genügend Platz zu schaffen und die bestehende Volksschule in Ansfelden zu entlasten: „Jeder Euro, den wir hier einsetzen, kommt mehrfach zurück. Das Wichtigste ist, dass unsere Kinder die besten Bildungschancen erhalten.“ Parallel dazu soll auch die bestehende Volksschule in Ansfelden modernisiert werden. Dort sollen neue Horträume an die Stelle von Provisorien treten.
Doch nicht alle teilen die Euphorie. Vertreter der ÖVP kritisieren die Vorgangsweise als überstürzt. Stadtrat Markus Kullmann bemängelt, dass weder Schülerzahlen noch demografische Entwicklungen ausreichend erhoben wurden: „Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, dass ein Projekt dieser Dimension über das Knie gebrochen werden soll.“ Auch Fraktionsobmann Eugen Traußner, selbst Baumeister, fordert eine fundierte Bedarfsanalyse und eine breite Diskussion mit Experten, Eltern und Pädagogen: „Wer jetzt zustimmt, handelt wider besseres Wissen.“
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Lage: In Freindorf gebe es keine Nahversorgung im Umfeld der geplanten Schule, was zusätzliche Wege und Sicherheitsrisiken für Kinder mit sich bringen könnte. Die ÖVP sieht mehr Potenzial in einer Erweiterung bestehender Standorte im Zentrum.
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