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„Terra Nova“ im Musiktheater: Mennicken verabschiedet sich mit großer Opern-Show

Karin Seyringer, 27.05.2016 17:37

LINZ. Zerstörte Welt, außerirdisches Leben, Raketenstart und vieles mehr: Mit „Terra Nova oder das Weiße Leben“ feierte im Musiktheater eine opulente Opern-Show Uraufführung. Es war die letzte Musiktheater-Premiere in der Ära des Intendanten Rainer Mennicken, ein Abschied mit großer Leistungsschau.

  1 / 2   Michael Wagner, Matthäus Schmidtlechner und Sven Hjörleifsson im Astronautenanzug. Foto: Ursula Kaufmann

Das Auftragswerk des Landestheaters stammt aus der Feder des deutschen Komponisten Moritz Eggert und wurde vom oberösterreichischen Schriftsteller Franzobel und Rainer Mennicken selbst getextet. Regie führt der Spanier Carlus Padrissa.

Apokalyptischer Inhalt der futuristischen Weltraumoper: Die Erde unter Weltpräsident Ruler (Jaques le Roux) steht kurz vor der Zerstörung. Nach einem Kometeneinschlag entdeckt Astronomin Pandura (Katerina Hebelkova) Leben im All - ein paradiesischer Planet mit scheinbar friedlichen und unsterblichen Aliens hat zur Erde Kontakt aufgenommen, in Form einer weißen Materie. Die terroristischen „Moonwalker“ unter Rulers Ex-Frau Chang“e (Mari Moriya) stellen sich gegen den Fortschritts-Fanatismus, auch Marilyn - Geliebte des Präsidenten - (Anais Lueken) ahnt nichts Gutes in dem Versuch, die neue Welt zu erobern. Plötzlich werden die Erdbewohner von seltsamen weißen Flecken befallen ...

„Die Welt ist nicht mehr bewohnbar, die Menschheit hat wie jetzt weitergemacht und den Planeten ausgeplündert“, erklärt Mennicken. „Die Menschheit sehnt sich nach der Ewigkeit, die Aliens nach dem menschlichen Körper. Das ist die Gleichung, um die sich in dem Stück alles dreht.“

Zwei Jahre lang wurde die Produktion vorbereitet, die alle Sparten des Landestheaters vereint. Insgesamt 117 Darsteller sind auf der Bühne, vom Kinder- und Jugendchor über das Ballettensemble bis zu den Solisten. Musikalisch versucht Komponist Eggert, eine farbige Sprache zu finden, die ein breites Publikum ansprechen soll. Viel Rhythmik und Lautstärke, schnelle, teils aggressive Wechsel zwischen Klassik, Jazz- und Swing-Elementen dominieren, was das Bruckner Orchester unter Dennis Russel Davies fabelhaft meistert. In den zwei Stunden und 45 Minuten Aufführungsdauer werden die technischen Möglichkeiten, die das Musiktheater bietet, voll ausgenutzt. Kraftvolle Lichteffekte und starke Bühnenbilder bescheren einen lebhaften, ereignisreichen Abend. Zu sehen ist „Terra Nova“ bis 5. Juli, Infos/Tickets: www.landestheater-linz.at


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