Ausstellungsjahr 2019 im Lentos und Nordico: von weltberühmten Künstlern bis zur Linzer Wirtshauskultur
LINZ. Nach einem erfolgreichen Jahr 2018 mit rund 75.000 Besuchern gehen die Museen der Stadt Linz – Lentos und Nordico – ins neue Ausstellungsjahr. Den Beginn macht im Lentos das Frühwerk von Lassnig und Rainer, das Nordico lädt an den Wirtshaustisch.
Mit über 60.000 Besuchern erreichte das Lentos den höchsten Wert seit 2013, im Nordico waren knapp 15.000 zu Gast. Eine wichtige organisatorische Weichenstellung war im Jahr 2018 die Gründung der Museen der Stadt Linz GmbH als Teil der Unternehmensgruppe der Stadt Linz. Auch wirtschaftlich freut man sich über ein erfolgreiches Jahr, sodass eine erste Gewinnrücklage der GmbH gebildet werden kann. Für das Jahr 2019 steht ein Kulturbudget von rund einer Million Euro zur Verfügung, gleich wie in den Vorjahren.
2019 wollen die Museen der Stadt Linz einen Schwerpunkt auf die Erforschung und Sichtbarmachung der großartigen eigenen Sammlungen setzen, kündigt Direktorin Hemma Schmutz an.
Lassnig, Rainer, Zitko und vieles mehr im Lentos
Mit einer Schau über das Frühwerk der beiden Künstler Maria Lassnig und Arnulf Rainer startet das Lentos ins neue Jahr, ab 1. Februar. Die beiden weltberühmten österreichischen Künstler lernten sich 1948 kennen, ihre gemeinsamen Jahre prägten ihr gesamtes künstlerisches Werk grundlegend. Die Ausstellung wird die künstlerische Annäherung, aber auch die individuellen Ausdrucksformen veranschaulichen. „Mit der Schau setzt sich das Lentos national und international in Szene und unterstreicht damit seinen kulturpolitischen Stellenwert“, freut sich Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Zu sehen ist die Ausstellung von 1. Februar bis 1. Mai.
Faszination Fotografie
Gleichzeitig geht das Lentos im Untergeschoß der Faszination Fotografie von den Anfängen bis zur Gegenwart nach und holt dafür seine Schätze aus der Fotosammlung.
Sommer im Lentos
Der Sommer im Lentos wird dem für seine radikalen Zeichnungen bekannten gebürtigen Linzer Künstler Otto Zitko gewidmet. In einer Einzelausstellung ist eine Werkauswahl zu sehen, Zitko wird auch eine Wand im Lentos gestalten. Zu sehen ab 7. Juni.
Unter dem Titel „Extraordinaire!“ gibt's zeitgleich im Untergeschoß unbekannte Werke aus psychiatrischen Einrichtungen in der Schweiz und Österreich um 1900 zu sehen. In einem Projekt an der Zürcher Hochschule der Künste wurden die Werke erstmals erfasst, die Ausstellung wanderte bereits durch mehrere Länder.
„Zauberprinz“ Wolfgang Gurlitt
Im Herbst, ab 4. Oktober, steht die Sammlung von Wolfgang Gurlitt im Mittelpunkt. Unter dem Titel „Zauberprinz“ wird das wenig erforschte Leben und Wirken von Gurlitt behandelt. Seine internationale Tätigkeit als Kunsthändler und seine Verbindungen werden ebenso beleuchtet wie die schwierigen Anfänge des Lentos Kunstmuseums, das mit der Sammlung Gurlitt ein zugleich glanzvolles wie problematisches Erbe verwaltet. 1953 hat die Stadt Linz den Grundstock des Lentos von Gurlitt erworben, darunter wertvolle Klassiker, die das nationalsozialistische Regime als „entartet“ betrachtete.
Prost, Mahlzeit! im Nordico
Die Linzer Wirtshauskultur ist Thema der ersten großen Ausstellung im Stadtmuseum Nordico, ab 15. März. Als „Lebensraum“ begleitet das Wirtshaus den Menschen vom Taufessen bis zur Totenzehrung – für den einen Ort des Vergnügens, für den anderen ein knochenharter Arbeitsplatz. Die Schau widmet sich der vielseitigen Geschichte des Wirtshauses ab dem 18. Jahrhundert und gibt einen Blick hinter die Kulissen. Viele Linzer haben zur Ausstellung auch beigetragen und ihre Objekte und Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt. „Wir dürfen uns schon alle darauf freuen“, lädt Nordico-Leiterin Andrea Bina ein.
Meisterwerke aus der Sammlung
Unter dem Titel „Das stille Vergnügen“ setzt auch das Nordico im Herbst einen Schwerpunkt auf Meisterwerke. Das Stadtmuseum zeigt Meisterzeichnungen aus der Sammlung Justus Schmidt, darunter Werke von Paul Gauguin, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin oder Peter Paul Rubens. Schmidt war ab 1936 am OÖ. Landesmuseum tätig, nach seiner Pensionierung als Berater für die Stadt. Die Schau setzt sich mit der einzigartigen Sammlung und der Persönlichkeit des Kunsthistorikers auseinander.
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