Positive Reaktionen aus OÖ zur neuen Kultur-Staatssekretärin
WIEN/OÖ. Andrea Mayer, bisher Kabinettsdirektorin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, wird Nachfolgerin der zurückgetretenen Ulrike Lunacek als Kultur-Staatssekretärin. Heute wurde sie präsentiert, am morgigen 20. Mai wird sie angelobt. Die Reaktionen aus Oberösterreich auf die Bestellung sind positiv.
„Mein Credo ist: Kunst und Kultur stellen einen unfassbaren Reichtum dar.“ Diesen Reichtum gelte es zu schützen, dafür zu lobbyieren und staatlich zu finanzieren, so die neue Staatssekretärin in ihrer ersten Stellungnahme.
Wichtig sei für die gebürtige Amstettnerin jetzt, die freischaffenden Künstler zu finanzieren, rasch und unbürokratisch, mit Maßnahmen, die eine „echte staatliche Finanzierung darstellen“. Kulturinstitutionen und -initiativen müssten finanziell abgesichert werden, damit diese ihre künstlerischen Programme weiter planen könnten.
Dann gehe es um die Öffnung: „Wenn wir in unserem Leben wieder an Normalität gewinnen, kann es nicht sein, dass es keine Kunst- und Kultur gibt. Das müssen wir als aktives Publikum live erleben können. Kunstschaffende wollen arbeiten, sie wollen nicht nur finanziert werden.“
Ganz wichtig sei ihr die rasche Kommunikation und ein offener Dialog mit allen Kulturschaffenden, Managern und Partnern im Umfeld von Kunst- und Kultur wie auch den Partnern in den Landesregierungen oder Gemeinden. „Wir werden sofort erste Gespräche führen, meine Tür ist offen, ebenso mein Ohr.“
Stelzer: „Hoffe auf gute Zusammenarbeit“
„Ich freue mich, dass wir eine Ansprechpartnerin mit Erfahrung im Kunst- und Kulturbereich haben und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit den Ländern“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Es liegt eine Menge Arbeit vor uns. Kunst und Kultur sind durch die Corona-Pandemie stark betroffen. Jetzt geht es darum, gemeinsam zwischen Bund und Ländern praktikable Lösungen zu finden, wie das Kunst- und Kulturleben rasch in Gang kommen kann.“ Es brauche nicht nur klare Kriterien für die angelaufenen Hilfsmaßnahmen, sondern auch Konzepte, wie das Kunstschaffen in seinen vielfältigen Formen aus der Krise herausgeführt und in welcher Form das Vereinsleben, das die Kultur in weiten Bereichen trägt, unterstützt werden kann.
Mayr: „Top-kompetent“
Der Kultursprecher der Grünen OÖ, Landtagsabgeordneter Severin Mayr spricht von einer „top-kompetenten“ neuen Kulturstaatssekretärin. „Ihr Fachwissen ist ebenso unbestritten wie ihre langjährige Erfahrung und beste Vernetzung in der Kulturlandschaft.“ Sehr erfreut zeigt sich Mayr, dass sie rasch Gespräche mit den Künstlern, den Kulturverantwortlichen und den Kultursprechern in den Ländern aufnehmen will. Aber er fordert auch: „Es geht jetzt natürlich in erster Linie darum, die drastischen Corona-Folgen für die heimische Kulturszene einzudämmen. Es geht aber auch darum, den heimischen Kulturbetrieb nicht nur aus der derzeitigen Krise zu führen, sondern auch grundsätzlich seit vielen Jahren offensichtliche Problembereiche der Kultur zu beheben und sie auf vielen Ebenen zu stärken und abzusichern.“
Stütz: Dramatische Lage bei den Beschäftigten
Johann Stütz, Bereichsvorsitzende für Kunst, Medien, Sport und frei Berufe in der younion Oberösterreich fordert: Auf die Personaldebatte müsse nun rasch Hilfe für die Beschäftigten im Kunst- und Kulturbereich kommen. „Wir haben es sehr oft mit freien Dienstverträgen oder anderen prekären Arbeitsverhältnissen zu tun. Gibt es keinen Kulturbetrieb, gibt es auch keine Gage für diese Kollegen, die oft ohnehin nur schlecht bezahlt werden und daher kaum einen finanziellen Polster haben.“ Auch die angekündigte schrittweise Öffnung des Kulturbetriebs verbessere die Lage nur zum Teil. „Viele Veranstaltungen, gerade jene, wo viel Personal benötigt wird, werden nach wie vor nicht stattfinden“, so Stütz. „Wir brauchen ein umfassendes Paket für die tausenden Beschäftigten, damit sie die Krise überstehen können, fordert die Gewerkschaft ein rasches Handeln.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden