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„Alternative“ Linzer Klangwolke 2020 wird zur akustisch-visuellen Liebeserklärung an die Stadt

Jürgen Affenzeller, 09.07.2020 15:41

LINZ. An eine Klangwolke mit 100.000 Zuschauern im Linzer Donaupark ist in diesem Jahr coronabedingt freilich nicht zu denken. Dennoch haben sich die Initiatoren bis zum großen Klangwolken-Tag am 12. September ein besonderes Konzept einfallen lassen – Linz selbst wird dabei der große Star.

Das Team der Klangwolken-Initiatoren bei der Präsentation am 9. Juli (Foto: Reinhard Winkler)
  1 / 11   Das Team der Klangwolken-Initiatoren bei der Präsentation am 9. Juli (Foto: Reinhard Winkler)

„Zugegeben, auch eine Absage stand in der Corona-Zeit im Raum, wir haben uns aber rasch in Gesprächen darauf geeinigt, dass wir die Klangwolke auch heuer stattfinden lassen wollen. Und ich hielte es auch fatal, wenn wir gerade in solchen Zeiten unser kulturelles Angebot zurücknehmen würden“, berichtet Bürgermeister und LIVA-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Luger über dieses so schwere Jahr und dem komplizierten Durchführen von Großveranstaltungen. Für Luger ist diese Klangwolke zudem die regionalste seit den 1980ern, mit „Linzer Künstlern, Linzer Initiatoren, Sponsoren, dem künstlerischen Planungsteam und der Interaktion mit dem heimischen Publikum.“

„Keine Klangwolke light“

Für den Künstlerischen Vorstandsdirektor der LIVA und Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum steht fest: „Was da heuer geplant wird, ist keine Klangwolke light, sondern eine vollwertige Linzer Klangwolke, bei der der eigentliche Star die Stadt Linz selbst ist.“

Bewohner sind aufgerufen, mitzumachen

Peter Androsch, Sam Auinger, Wolfgang „Fadi“ Dorninger und Gitti Vasicek - vom Klangwolken-Veranstalter LIVA mit der „situationskompatiblen“ Konzeption und Inszenierung betraut - sehen in einer solchen „alternativen“ Klangwolke eine große Chance. Die Chance nämlich, zu den Wurzeln der Klangwolke zurückzukehren und die Bewohner von Linz einzuladen, ihre Stadt und ihren Lebensraum neu zu (er-)hören, denn: Linz ist der Star der Klangwolke 2020.

Schon am 24. Juli geht es mit dem ersten Projekt los

Die Linzer Klangwolke 2020 beginnt schon am 24. Juli, und zwar mit und auf soundinglinz.at. Hier können alle die Linzer Klangwolke 2020 mitgestalten, in dem sie ab 24. Juli 2020 auf soundinglinz.at Klänge und Geräusche aus dem Linzer Stadtgebiet posten.

Ab 15. August: Markierungen und Klangspaziergänge

Vom 15. August bis 12. September werden im gesamten Linzer Stadtgebiet akustisch besonders interessante Schallquellen und Orte mit Klangfarben und anderen Mitteln visuell markiert, um Hörbares sichtbar zu machen. In diesem Zeitraum werden zu verschiedenen Themen und in verschiedenen Stadtteilen auch Klangspaziergänge angeboten

Klangwolkentag am 12. September

Zwischen den Dämmerungen intensiviert sich am Klangwolkentag das inszenierte akustische Geschehen in Linz. Bereits ab dem frühen Morgen heißt es: Ohren spitzen, hören gehen! Androsch, Auinger, Dorninger und Vasicek nutzen an diesem Tag den im Sommer aufgetürmten Soundmaterialberg für ihre Kompositionen und akustischen Interventionen bzw. Installationen. Erst mit dem Dunkelwerden – nach der fernsehgerechten Klangwolkenstunde am Abend – verschwinden die Klänge in der Stille der Nacht.

Klangwolkenhörner und Klingelwellen

Nur zwei Beispiele aus diesem Tag: Die „Klangwolkenhörner“ bespielen Teile des Stadtgebietes und verweisen auch auf die Schiffs- und Nebelhörner der Donauschiffe. Und die „Klingelwellen“ fließen durch die Stadt: ein vielstimmiger Akkord am Fahrrad als „soziale Installation“ und alle sind eingeladen, mitzufahren. Es gibt einen eigenen Parcours mit akustischen Überraschungen und Entdeckungen. Die Klingelwellen klingen auch während der Klangwolke ab 20 Uhr.

Klangwolke am 12. September, 20 Uhr:

Ab 20 Uhr gibt es zur gewohnten Klangwolken-Zeit eine durchgestaltete Inszenierung des Linzer Stadtklangs, die per Livestream und anderen Medien und Kanälen, in jedem Fall aber TV-gerecht übertragen und zusätzlich zu den faszinierenden Klängen natürlich auch eindrucksvolle Bilder bieten wird.

Radiowolke, „hundert Türme“ und die „klingende Torwand“ auf der Gugl

Die „Radiowolke“ verweist auf die erste Linzer Klangwolke 1979. Auch 2020 sind alle Linzer aufgerufen, ihre Radios, Smartphones oder Bluetooth-Lautsprecher ins offene Fenster zu stellen und die Radioübertragung der Klangwolken-Sounds in den Abendhimmel über Linz aufsteigen zu lassen.

In Linz gibt es unzählige hohe Gebäude, Türme oder Anhöhen. Hundert Blechbläser auf hundert Türmen nützen das, um von hoch oben ein Klangnetz über die Stadt zu spannen.

Das Stadion auf der Gugl wird weithin sichtbar von oben über die Stadt strahlen. Es schallt der Sound von „tausend Bällen“, eine „klingende Torwand“ und Fangesänge über die Tonanlage aus dem glühenden Stadion.

Besenballett und Co.

Zu den weiteren Klangereignissen und –orten zählen das Besenballett, der Freinbergtunnel und die „zehn Juwelen“ (Mariendom, Brucknerhaus,  LENTOS Kunstmuseum, Venusgarten etc.)

Für 12. September werden außerdem wieder Statisten gesucht:

  • Radfahrer für die Klingelwellen am Klangwolkentag (Mitmachaktion 13:00 - 17:00 Uhr) 

Erwachsene, Familien, Jugendliche jeden Alters fahren mit ihren Zweirädern in Linz umher; Anforderungen: sicher am Fahrrad, Helm & Klingel (keine Hupe). Genaue Infos zur Strecke folgen in den nächsten Wochen, keine Anmeldung und keine Proben nötig.

  • 1000 Radfahrer für die Klingelwellen während der Klangwolkenstunde (20:00 - 21:00 Uhr)

Erwachsene jeden Alters fahren eine fixe Strecke in Linz; Anforderungen: diszipliniert, sicher am Fahrrad, Helm & Klingel (keine Hupe). Genaue Infos zur Strecke folgen in den nächsten Wochen, keine Proben aber Besprechung im Vorfeld nötig.

  • Aktivisten für das Besenballett am Klangwolkentag (10:00 - 21:00 Uhr)

Erwachsene und Jugendliche jeden Alters führen mit verschiedensten Besen (Reisbesen, Straßenbesen...) einfache Kehr-Choreographien im Linzer Stadtgebiet auf. Keine Tanzausbildung notwendig, Besen werden zur Verfügung gestellt, 1-2 Proben im Vorfeld.

  • Aktivisten für laut klingende Schuhe am Klangwolkentag (10:00 - 21:00 Uhr)

Erwachsene und Jugendliche jeden Alters spazieren mit ihren eigenen, möglichst laut klingenden Schuhen (keine Gummisohlen) an verschiedenen Orten in Linz umher. Keine Proben aber Besprechung im Vorfeld nötig.

Bei Interesse bitte ehestmöglich bei Katrin Fink im Linzer Brucknerhaus melden (Tel. +43 660 / 39 51 870, katrin.fink@liva.linz.at).

 

Mehr Infos: www.klangwolke.at

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