Lesung aus "Auf Wiedersehen, Kinder" mit Autorin Lilly Maier

Der junge Wiener Ernst Papanek war Vollblut-Sozialist, leidenschaftlicher Pädagoge und unerschütterlicher Optimist. Obwohl er nach dem Februaraufstand 1934 nur knapp den Häschern des Dollfuß-Regimes ins Exil kam, änderte das nichts an seinem politischen und sozialen Engagement. Bis heute kann man von seinen für die damalige Zeit ungewöhnlichen und revolutionären Methoden im Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen lernen.

Selbst Altbundespräsident Heinz Fischer ist der Meinung: „Dieses Buch über Ernst Papanek war längst überfällig und wurde von Lilly Maier höchst spannend verfasst.“

Lesung im Linzer Central sowie Online

„Errungenschaften wie Freiheit und Demokratie dürfen nicht als selbstverständlich gesehen werden, sondern sind immer wieder zu verteidigen. Die Februarkämpfe von 1934 müssen uns eine immerwährende Mahnung dafür sein, das Miteinander zu stärken und wachsam gegen Intoleranz, Hetze und Ausgrenzung zu sein“, sagt Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ. „Wir freuen uns sehr, die in München lebende Autorin Lilly Maier in Linz begrüßen zu dürfen und auf einen spannenden Lese-Abend mit ihr.“

Bernd Dobesberger, Vorsitzender des pädagogischen Beirats OÖ, wird im Anschluss über die Linzer Familie Grill berichten und eine Verbindung zu den Kinderfreunden präsentieren.

Mehr über Lilly Maier

Lilly Maier ist freiberufliche Journalistin, Autorin und Historikerin. Von 2015 bis Anfang 2017 lebte sie in New York und hat an der New York University als Fulbright-Stipendiatin einen Master-Abschluss in Magazin-Journalismus gemacht. Davor studierte sie an der LMU München Geschichte und an der American University in Washington, D.C. Journalismus. Derzeit promoviere Lilly Maier an der LMU in Geschichte mit einer Arbeit über Frauen, die Juden während der Shoah gerettet haben.

2018 erschien ihr Buch “Arthur und Lilly. Das Mädchen und der Holocaust-Überlebende” (Heyne Verlag) – die Biografie von einem Holocaust-Überlebenden, der als Kind in den 1930er Jahren in derselben Wohnung in Wien gelebt hat, wie Lilly Maier später als Teenagerin in den 1990ern.

Neben dem Schreiben begeistert sich Lilly Maier für Geschichte und besonders für Zeitgeschichte. Für ihre Bachelor-Arbeit “Ein Leben nach dem Kindertransport” hat sie mehrere Monate lang Holocaust-Überlebende in den USA interviewt und dafür den “Forscherpreis für exzellente Studierende 2014″ der LMU München gewonnen.

Maier arbeitet außerdem als Referentin an der KZ-Gedenkstätte Dachau und hält regelmäßig Vorträge über Kindertransporte und die Rettung jüdischer Kinder im Holocaust.