LINZ. Zirkusdirektor Airan Berg hat ein inspirierendes Programm gestaltet, das Junge und Junggebliebene in eine Manege der Wissenschaft und Kunst entführen wird. Den Auftakt der Spielsaison im Zirkus des Wissens an der JKU machen Benefizabende zugunsten von vertriebenen ukrainischen Studierenden, die an der JKU aufgenommen werden. Es warten drei Uraufführungen und zahlreiche Kooperationen mit lokalen Künstlern und Initiativen auf die Gäste.
„Theater, Musik, Tanz oder Lesungen - es ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei. Ich freue mich auf viele Besucher*innen, Künstler*innen und Forscher*innen, die künftig den ‚Zirkus des Wissens‘ mit Leben füllen werden,“ sagt Zirkusdirektor Airan Berg.
Das erste Mal öffnet sich die Manege am 20. April um 19.30 Uhr: Schauspielerin Anne Bennent (Salzburger Festspiele, Schiller Theater Berlin, Burgtheater) liest aus Tagebüchern von Ukrainern aus dem Kriegsgebiet. Im Anschluss gibt sich die legendäre Linzer Hip Hop Band TEXTA die Ehre.
Am 23. April geht es weiter mit Kammerschauspieler Johannes Krisch und Larissa Fuchs, die aus „Die Kaminsky Taktik“ von Christopher New lesen. Der 2005 erschienene Roman ist von der Familiengeschichte von News Frau Christa beeinflusst, deren Mutter als einzige jüdische Frau während des Zweiten Weltkriegs in Hallstatt gelebt hatte und ihren Selbstmord inszenierte, um dadurch flüchten und überleben zu können. Die Lesung wird vom Cellisten Nikolai New begleitet, dem Enkel der Protagonistin der Geschichte.
Am 30. April liest dann Schauspieler Klaus Maria Brandauer unter dem Motto „Echo aus dunklen Räumen“ Texte von Krieg und Frieden, Landschaften und Menschen.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um freiwillige Spenden wird gebeten. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Programmhighlights ab Mai
Mit dem Zirkus des Wissens entstand am Gelände des Schloss Aufhof am JKU-Campus ein Platz der Magie und der Neugier, der sowohl Wissenschaft als auch Kunst für Jung und Alt niederschwellig zugänglich und mit allen Sinnen erlebbar macht. „Ein in Europa einzigartiger Raum, der für alle Menschen offen und zugänglich sein soll. Dieser inklusive Gedanke spiegelt sich auch in den Kartenpreisen: Ab Mai können die Vorstellungen gegen einen freiwilligen Beitrag (pay as you can) besucht werden“, erklärt Airan Berg.
Das Leben großer Forscher als Papiertheater
In dieser neuen Serie, die bei der Langen Nacht der Forschung am 20. Mai Premiere hat, erlebt das Publikum auf ungewöhnliche Weise Episoden aus dem Leben bedeutender Wissenschaftler. Und lernt gleichzeitig Kamishibai kennen, eine 1.000 Jahre alte Kunst des japanischen Papiertheaters. Den Anfang macht die britische Mathematikerin Ada Lovelace (1815-1852), deren Leben und Wirken am 20. Mai um 17 und 18.30 Uhr auf die Zirkusbühne gebracht wird (ab 6 Jahre), Eintritt frei.
„So wurden die Geschichten von großen Wissenschaftler*innen noch nicht erzählt. Ein fantastisches, mutiges und überraschendes Format für große und kleine Besucher*innen,“ ist JKU Rektor Meinhard Lukas begeistert. Insgesamt sollen in dieser Serie, die laufend erweitert wird, rund 20 Forscher vorgestellt werden.
Keplers Leben als Schattentheater
Und auch der Namenspatron der JKU spielt eine besondere Rolle: Von 19. bis 25. Mai entführt das Schattentheater „MondTraum & PlanetenKlang“ in die Welt des Johannes Kepler. Die Besucher erleben eine fantastische Zeitreise, die Leben und Werk des großen Naturforschers und Universalgelehrten Johannes Kepler zwischen Licht und Schatten erzählt (ab 8 Jahre).
Tanz & Robotics
Von 9. bis 11.Juni gastiert „Split Subject“ von von Silke Grabinger & Amir Bastan im „Zirkus des Wissens“. SILK cie, Creative Robotics und qapture laden zu einer Tanzperformance der besonderen Art, in der auch Roboterhund Spot die Zirkusbühne erobert (ab 12 Jahre).
Eine Bühne für Diversität
Im Juni findet eine Kooperation mit dem inklusiven Linzer Kulturfestival SichtWechsel statt. Außerdem gastiert am 25. (19.30 Uhr) und 26. Juni (11 Uhr) der blinde Akkordeonspieler Otto Lechner im „Zirkus des Wissens“. In der Welturaufführung „Rubisco-Variationen – die Sonate der Photosynthese“ versucht er gemeinsam mit Anne Bennent und Anne Tismer der Photosynthese ein menschliches Antlitz zu geben. Bei der Entstehung des Stückes hat der Fachbereich Physik der JKU mitgewirkt und sein Wissen zur Verfügung gestellt (ab 12 Jahre).
Tanz, Partizipation & Biologie
Am 28. und 29. Juni (17.30 Uhr) wird in „Faszination Krake“ das Wissenschaftsbuch des Jahres 2022 von Michael Stavaric und Michéle Ganser in einer Tanz- und Videoperformance in Kooperation mit der JKU Abteilung für MINT-Didaktik und Helix Projects Linz auf die Bühne gebracht. An der Entstehung und Präsentation dieses Stückes sind nicht nur JKU Wissenschaftler, sondern auch ca. 80 Kinder beteiligt (ab 6 Jahre).
„Es ist eine besondere Freude, dass sich bereits mit dem Start des Programms viele JKU Wissenschaftler am ‚Zirkus des Wissens‘ beteiligen und so ihre Forschung auf niederschwellige und innovative Art und Weise spür- und begreifbar machen“, erklärt JKU Rektor Meinhard Lukas.
Unter anderem gibt es unter dem Motto „Manege frei für die Informatik“ bis Juli rund 50 Workshops und Vorstellungen des JKU COOL Lab der Linz School of Education. Dabei lernen Jugendliche die Informatik von einer magischen Seite kennen und erleben mit Spiel und Spaß, wie spannend die Welt der Algorithmen sein kann (Eintritt frei).
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