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Medienkunstpionier Herbert W. Franke verstorben

Anna Fessler, 18.07.2022 11:50

LINZ/MÜNCHEN. Der Medienkunstpionier, Höhlenforscher, Physiker und Science-Fiction Autor Herbert W. Franke ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Mit wachem Geist und einem ungebrochenen Interesse an Wissenschaft und Kunst war er bis zu Letzt schaffend tätig. Er hinterlässt ein umfangreiches und vielfältiges Lebenswerk.

Herbert W. Franke (Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH)
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Der Österreicher Herbert W. Franke (1927-2022) war einer der bedeutendsten Grenzgänger zwischen Kunst und Wissenschaft, der in zahlreichen Disziplinen sehr frühe und entscheidende Leistungen erbracht hat. Als Computerkünstler der ersten Stunde experimentierte er 1953 zunächst mit generativer Fotografie, nutzte aber bereits 1954 zuerst einen analogen Computer und dann ab den Sechzigerjahren die ersten digitalen Rechnersysteme für seine abstrakte „algorithmische“ Kunst nach mathematischen Prinzipien. Er war Mitbegründer der Ars Electronica und ein Vordenker des Metaverse.

Retrospektive zum 95. Geburtstag im Francisco Carolinum Linz

Anlässlich seines 95. Geburtstags widmete die OÖ Landes-Kultur GmbH dem Leben und Werk von Herbert W. Franke im Frühjahr 2022 eine Ausstellung im Francisco Carolinum Linz – eine erste Retrospektive in einem Museum für bildende Kunst.

„Es macht uns glücklich, dass wir seinen Wunsch nach einer Ausstellung in seinem Heimatland noch zeitgerecht erfüllen konnten.“, so Alfred Weidinger, Geschäftsführer der OÖ Landes-Kultur GmbH.

Kulturehrenzeichen des Landes OÖ

Im Rahmen der Eröffnung verlieh Landeshauptmann Thomas Stelzer dem Medienkunstpionier und Höhlenforscher das Kulturehrenzeichen des Landes Oberösterreich in Gold für seine Verdienste in Oberösterreich, u.a. für die zahlreichen Erstbegehungen von Höhlen im Dachstein. „Ob im wissenschaftlichen oder im künstlerischen Bereich, Herbert W. Franke war ein Universalgenie, ein echter Pionier von Weltrang mit außergewöhnlichen Werken und großen Leistungen“, würdigt Landeshauptmann Thomas Stelzer den verstorbenen Franke.

„Man pflegt die Technik als kunstfeindliches Element abzutun. Dass sie das nicht ist, ja, dass sie uns sogar ungeahntes künstlerisches Neuland erschließt, will ich zu beweisen versuchen.“ – Herbert W. Franke, Kunst und Konstruktion, 1957


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