Premiere in den Kammerspielen: "Die weiße Rose" erzählt das Leben der Geschwister Scholl
LINZ. Die Geschwister Scholl haben ihren Widerstand gegen das NS-Regime mit dem Leben bezahlt: Mit „Die weiße Rose“ bringt Heidelinde Leutgöb „einen Teil unserer Geschichte, der es immer wieder wert ist, erzählt zu werden“ auf die Bühne der Kammerspiele. Das Stück für junges Publikum ab 13 Jahren feiert am Freitag, 21. April, seine Premiere.
„Weiße Rose“ ist der Name einer 1942 gegründeten studentischen Widerstandsgruppe gegen die Diktatur des Nationalsozialismus. Unter anderem mittels Flugblättern machten die Studierenden auf die Ungerechtigkeiten und Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes aufmerksam.
Zentrale Figuren der Gruppe waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die 1943 nach einer Verteilungsaktion ihrer Flugblätter an der Universität München von der Gestapo festgenommen, verurteilt und schließlich hingerichtet wurden. „Sie standen zu ihrer Überzeugung, wissend, dass sie dafür sterben werden“, so Leutgöb.
Und genau hier beginnt das Stück, das von Petra Wüllenweber auf Grundlage von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen, Verhörprotokollen und Dokumenten der Zeit ebenso packend wie zum Nachdenken anregend geschrieben wurde. Schnelle Zeitenwechsel machen das „fast filmisch geschriebene“ Stück laut Regisseurin Heidelinde Leutgöb aus: Von der Festnahme zurück in die Zeit, als die Geschwister selbst noch HJ-Anhänger waren, ihr Umdenken, dazwischen immer aber auch weiter in der Zeit, in die Verhörszenen bis zur Hinrichtung.
Eine Mahnung an die Zukunft
„Das Stück ist sehr dicht und intensiv“, so die Regisseurin, und appelliert, Werte wie Mitgefühl, Toleranz und Zusammenhalt hochzuhalten. „Auch die Geschwister haben gewusst, dass sie es nicht allein schaffen würden.“ Sie haben selbst noch bei den Verhören dicht gehalten, ihre Mitstreiter so gut es ging nicht verraten. Bis heute gelten die beiden als Symbolfiguren des bürgerlichen Widerstands gegen die NS-Diktatur, ein Leuchtfeuer der Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten und als Mahnung für zukünftige Generationen, dass sich die Geschichte nie mehr wiederholen darf.
In den Rollen: Sofie Pint (Sophie Scholl), Alexander Köfner (Hans Scholl, Fritz Hartnagel), Friedrich Eidenberger (Christoph Probst, Gestapo-Beamter, Robert Mohr), Andreas Puehringer (Robert Scholl, Jakob Schmid), Julia Frisch (Else Gebel, Susanne, Wärterin), Christian Lemperle (Kurt Huber, Braunhemd, Roland Freisler)
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