"Marianne.von.Willemer"-Literaturpreis geht an Barbara Rieger

Von den 48 eingereichten Werken entschied sich die Jury einstimmig für „Eskalationsstufen“, eingereicht von der in Mühldorf lebenden Autorin Barbara Rieger. Die Jury begründete die Entscheidung folgendermaßen: „Der Romanauszug ,Eskalationsstufen‘ adressiert eine große Bandbreite an Themen: dysfunktionale Familie, Gewalterfahrung, Abhängigkeitsverhältnisse. Die Autorin schafft es die thematische Komplexität sprachlich sehr gut zu lösen. Dieses Können ermöglicht es Lesern, zur Ich-erzählenden-Person unterschiedliche – teils auch ambivalente Beziehungen aufzubauen. Der Text entfaltet in seinem schnellen Erzählen eine Sogwirkung.“

Riegers Roman „Eskalationsstufen“ wird 2024 bei Kremayr & Scheriau erscheinen, sie erhielt dafür das Arbeitsstipendium des Landes Oberösterreich.

„Überall dort, wo es um Macht und Geld geht, sind Frauen in Österreich unterrepräsentiert“

Die Stadt Linz stiftet den Preis für Frauenkunst im Gedenken an die aus Linz stammende Autorin Marianne von Willemer, eine historische Persönlichkeit der Weltliteratur. Ursprünglich wurde der Preis alle zwei Jahre ausgelobt, als Literatur- und Netzkunstpreis gemeinsam. Seit 2004 sind die Sparten „Literatur“ und „Digitale Medien“ getrennt. Die Verleihung erfolgt seither jährlich, in den ungeraden Jahren wird der Frauen-Literaturpreis vergeben, in den geraden Jahren der Netzkunstpreis.

Frauenstadträtin Eva Schobesberger gratulierte der Preisträgerin und erklärte zum Hintergrund: „Überall dort, wo es um Macht und Geld geht, sind Frauen in Österreich unterrepräsentiert. Das gilt auch für den Kunst- und Kulturbereich. Deshalb wollen wir mit dem Marianne.von.Willemer Preis Frauen vor den Vorhang holen und für ihre hervorragenden Leistungen auszeichnen.“ Die Preisverleihung findet im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am Donnerstag, 12. Oktober 2023, um 19 Uhr im Alten Rathaus statt.