Karl Markovics liest Adalbert Stifters „Die Schwestern“ in Linz
LINZ. Am Montag, 23. Oktober, 19.30 Uhr, liest Karl Markovics zu Adalbert Stifters Geburtstag dessen Erzählung „Die Schwestern“ im StifterHaus.
Adalbert Stifters Erzählung „Die Schwestern“ erschien Ende 1845 in „Iris. Taschenbuch für 1846“; für die Aufnahme in die „Studien“ fünf Jahre später (nun unter dem Titel „Zwei Schwestern“) arbeitete der Dichter sie so tiefgreifend um wie keine andere. Die Erzählung – angeregt durch die Auftritte der als Wunderkinder gehandelten Violonistinnen Milanollo – stellt die Frage nach einem geglückten Leben: zwischen den Möglichkeiten und Gefährdungen einer künstlerischen Existenz und dem Tätigsein und Kultivieren des Landes im familiären Verband.
Der Zufall lässt den Ich-Erzähler mit einem Mann namens Francesko Riccardi zusammentreffen, zunächst auf einer Reise, danach unerwartet bei einem längeren Aufenthalt beider in Wien. Dem Zufall verdankt sich auch der Besuch eines Konzertes zweier Geigen-Virtuosinnen, der nachhaltig beeindruckt. Jahre später macht sich der Ich-Erzähler im Zuge einer Italienreise auf die Suche nach dem ehemaligen Gefährten. Sie führt ihn schließlich in eine abgeschiedene Landschaft oberhalb des Gardasees. Dort lebt Riccardi mit seiner Frau und zwei sehr gegensätzlich begabten Töchtern: während die eine sich ganz der Musik – einem rätselhaften Geigenspiel – hingibt, bestellt die andere den Garten und baut einen Obst-, Gemüse und Blumenhandel auf.
Für die Lesung wurde der Text auf Basis der Erstfassung, „Die Schwestern“ gekürzt.
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