LINZ. Zehn Jahre hat man sich Zeit gelassen für eine Neuinszenierung, seit dem Wochenende flattert „Die Fledermaus“ wieder im Musiktheater.
Schillernd, bunt, opulent präsentiert sich Johann Strauss’ Erfolgsoperette, in der jeder vorgibt, etwas anderes zu sein. Im Mittelpunkt der Ball von Prinz Orlofsky, bei dem niemand fehlen will: Gabriel von Eisenstein, um vor seiner Haftstrafe noch einen draufzumachen, und auch seine Zofe Adele. Gabriels Frau Rosalinde dagegen bleibt zu Hause, um ihren Gesangslehrer Alfred für ein Rendezvous zu empfangen. Doch dieser muss fälschlicherweise statt Gabriel die Haft antreten; also geht auch sie zum Ball. Der gesamte Eisenstein-Haushalt befindet sich somit auf dem Fest und ist unwissentlich Teil eines Racheplans des Dr. Falke, der sich an Gabriel für einen Streich revanchieren will. Es wird verwechselt, verleugnet, verwirrt, verliebt, vergeben und vergessen und der Champagner fließt in Strömen.
„Es ist eine sehr kluge Komödie“, fasst Regisseur Thomas Enzinger zusammen, der für die Figur des Gefängniswärters Frosch seinen langjährigen Weggefährten Schauspieler Thomas Mraz gewann: „Er ist ein Erzkomödiant. Er schafft diesen Mix aus Bösartigkeit und trotzdem mag man ihn.“ Die musikalische Leitung liegt in Marc Reibels Händen, für den es die dritte „Fledermaus“-Produktion ist: „Für mich ist das die ,Zauberflöte‘ der Operetten.“ Für tänzerische Höhepunkte sorgt das Tanzensemble.
Fazit: ein Fest, bei dem man gerne mitfeiern würde. Vor allem die kurzweilige zweite Hälfte der farbenprächtigen Inszenierung sorgt für zahlreiche Lacher, auch dank Thomas Mraz. Ein wirklich vergnüglicher Operettenabend.
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