„Prunkstück“ Bruckneruni feiert 20 Jahre und zeigt, was sie alles kann
LINZ. Vor 20 Jahren, im Jahr 2004, wurde aus dem Bruckner-Konservatorium die Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Seither hat sich das Haus zu einer Ausbildungsstätte mit internationaler Strahlkraft entwickelt. Das Jubiläumsjahr wird mit zahlreichen Highlights gebührend gefeiert.
850 Studierende, davon rund 50 Prozent aus dem Ausland, 200 Lehrende, 13 Bachelor- und zwölf Master-Studien, zwei Promotionsstudiengänge, rund 500 Veranstaltungen im Jahr: in den letzten 20 Jahren hat sich die Bruckneruni zu einer der größeren Ausbildungsstätten für Musik und darstellende Kunst im deutschsprachigen Raum entwickelt. Rund 1000 Anmeldungen zur Aufnahmeprüfung gibt es jährlich, 120 bis 130 Studienplätze werden angeboten.
„Waren schon ein Prunkstück“
Der Akkreditierung zur Universität vor 20 Jahren ging viel Arbeit voraus, wie sich Gründungsrektor Reinhart von Gutzeit zurückerinnert. „Es gab einen Teil mit gewisser Veränderungsangst, das Konservatorium war sehr geliebt, aber auch etwas abgehängt von Universitäten. Ein großer Teil der Beteiligten hat aber sofort die Chance erkannt.“
Dass die Akkreditierung zum Erfolg werden würde, hatte Gutzeit im Bauchgefühl, „weil wir mit unserer Geschichte und Ausstattung schon damals ein Prunkstück waren.“
„Treiber im Kulturland OÖ“
„Es ist mehr als ein schöner Zufall, dass das Jubiläum 20 Jahre Bruckneruni in das Brucknerjahr 2024 fällt“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer, Vorsitzender des Universitätsrates. „Das spricht für den Weitblick und die Nachhaltigkeit der damaligen Entscheidung. Das Konservatorium zur Universität zu entwickeln, war auch die goldrichtige Entscheidung für die internationale Vergleichbarkeit und den internationalen Wettbewerb“, dankt er dem Gründungsrektor und seinem Vorgänger, Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer.
Die Bruckneruni sei auch ein prägender Treiber im Kulturland Oberösterreich, so Stelzer. Er verweist auch auf die Zusammenarbeit mit den großen Einrichtungen wie dem Landestheater. Rektor Martin Rummel: „Diese Kooperationen ermöglichen es uns, wie nur ganz wenige Einrichtungen, schon im professionellen Betrieb und in der Praxis auszubilden.“
Bunter Veranstaltungsreigen im Jubiläumsjahr
„Gemeinsam mit den Kollegen und Studierenden haben wir ein buntes Programm über das ganze Jahr zusammengestellt“, freuen sich Rektor Rummel und Vizerektorin Julia Purgina. Zusätzlich zu den durchschnittlich 500 Veranstaltungen im Jahresreigen kommen besondere Highlights auf Kulturliebhaber zu:
- Am 6. und 7. März wird zu den Zukunftstagen geladen, mit Sepp Hochreiter (JKU) zum Thema „KI und Kunst“ und der Podiumsveranstaltung „Quality Time – Quo vadis künstlerische Lehre“.
- Am 3. Mai wird während der 5. Internationalen Harnoncourt Tage das Nikolaus-Harnoncourt-Zentrum (NHZ) in St. Georgen im Attergau offiziell eröffnet.
- Dort ist auch die Ausstellung „Nikolaus und Alice Harnoncourt: Musik ist eine Sprache“ zu sehen; von 21. Oktober bis 6. Dezember dann auch an der Bruckneruni in Linz.
- Von 14. bis 16. Juni findet ein großes Jubiläumswochenende mit vielfältigem Programm statt, das Haus öffnet seine Säle, Gänge und den Park für alle. Tanz, Orchester, Big Band, Schauspiel und vieles mehr wird geboten.
- Am 14. Juni ist die „Lange Nacht der österreichischen Musikuniversitäten“ mit dem Konzertformat „Alle Neun“ in Linz zu Gast.
- Die Vorhut zum Jubelwochenende macht am 12. Juni die Familienaufführung „makelTOLL wunderVOLL.“
- Am 6. und 7. November findet der Festakt „20 Jahre ABPU“ statt.
Auftakt mit Buchpräsentation
Gestartet wurde ins Jubiläumsjahr mit der Präsentation des Buches „20 Jahre – 20 Stimmen“. Rummel: „Es gibt schon ein Buch zum Gebäude, daher war es logisch, nun ein Buch zu machen mit jenen Menschen, die das Haus beleben.“
20 unterschiedliche Geschichten von unterschiedlichen Persönlichkeiten versammelt das Buch. „Als roter Faden zieht sich dabei die Position von Kunst in der Gesellschaft durch“, so Rummel. Auch die Geschichte und Anekdoten sind darin zu finden. Eine erzählt er schmunzelnd: „Anton Bruckner hatte es damals abgelehnt, die Einrichtung zu leiten.“
Mehr zum Thema: Bruckneruni in Jubiläums-Jahr gestartet, mit Buchpräsentation „20 Jahre - 20 Stimmen“
Programm zum Brucknerjahr
Zudem hat sich die Bruckneruni auch Beiträge für das Brucknerjahr 2024 überlegt, darunter Projekte wie „Klingende Postkarten“ (Musikvermittlung, 22. Juni im Rahmen der Langen Nacht der Bühnen) oder Orchesterkonzerte (darunter am 1. Dezember im Mariendom).
Alle Infos und gesamtes Programm: www.bruckneruni.at
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