Klassik am Dom: Pizzera & Jaus bespielen den Linzer Domplatz
LINZ. Mit ihrem Programm „Comedian Rhapsody“ versprechen Paul Pizzera und Otto Jaus bei Klassik am Dom am Freitag, 12. Juli, alles zu geben: „Also eh wie immer. Wir werden uns zreißn für die Leit' und gfrein uns scho wahnsinnig drauf“, so die beiden im Tips-Interview.
Nach mehreren Auftritten kennen die beiden Linz recht gut, weshalb sie sich nicht nur auf ihren Auftritt freuen. „Da gibt's das wunderschöne Pianino, wo wir immer Mittagessen“, verrät Otto Jaus. Wer meint, die beiden auch zu späterer Stunde dort anzutreffen, wird enttäuscht. „Nach einem Auftritt sind wir immer recht brav. Da gibt's vielleicht noch ein Belohnungsbier aber dann geht's schnell ins Bett. Klar spielt auch das Alter langsam eine Rolle, aber das haben wir auch früher nie gemacht. Einfach, weil die Tour weitergeht und das Publikum es sich verdient hat, dass da zwei Menschen auf der Bühne stehen, die fit sind und ihr Bestes geben“, ergänzt Otto Jaus.
Liebe auf die erste Tschick
Die Erfolgsgeschichte der beiden begann 2015 bei der Langen Nacht des Kabaretts, in einer Zigarettenpause. „Es war sozusagen Liebe auf die erste Tschick“, schmunzelt Otto Jaus, „Ich kannte Paul schon von Erzählungen. Als ich ihn dann auf der Bühne sah, dachte ich, scheiß mich an, der ist gut, und Paul hat sich das Gott sei Dank auch von mir gedacht.“
Schon an diesem Abend gaben sie sich die Hand darauf, gemeinsam etwas auf die Bühne zu bringen. Zuvor gab's aber noch einen Crashtest für die Beziehung: zehn Tage im Nirgendwo in der Toscana. „Wir sind uns kein einziges Mal auf die Nerven gegangen, sondern waren kreativ und produktiv, sei es im Rotwein trinken wie auch im Musizieren. Danach haben wir gewusst, an der Freundschaft wird's nicht hapern“, lacht Otto Jaus.
Heute sind Pizzera & Jaus aus der österreichischen Musikszene nicht mehr wegzudenken. War den beiden das von Beginn an klar? „Optimismus war auf jeden Fall vorhanden, weil sonst wär's komisch gewesen, es überhaupt zu probieren. Aber, dass wir dreimal hintereinander die Stadthalle Wien ausverkaufen, das hätten wir 2016 tatsächlich nicht gedacht. Ich glaube, Erfolg ist eine Mischung aus Leistung und Zufall. Die Leistung muss man so gut es geht beeinflussen und für den Zufall sind wir beide wahnsinnig dankbar“, so Paul Pizzera.
Bereicherung statt Neid
Dass die beiden ihren künstlerischen Wahnsinn auch mal anderweitig ausleben, sehen beide als Bereicherung. So erfüllte sich Otto Jaus im Frühjahr als Judas in „Jesus Christ Superstar“ einen Traum. Paul Pizzera hat mit Christopher Seiler und Daniel Fellner das Trio „Aut of Orda“ gegründet. „Ich freue mich einfach, wenn mein Bruder im Herzen auch andere Projekte hat, die einfach saugeil funktionieren“, so Otto Jaus, der beim ersten Konzert natürlich im Publikum stand, „Ich war so scheiß nervös, wirklich.“ „Und ich war so froh, dass du dabei warst“, gibt Paul Pizzera zurück.
Die Staatsoper wäre noch cool
Bleibt bei der Erfolgsgeschichte überhaupt noch ein Wunsch für die Zukunft offen? „Es wäre total cool, wenn wir noch gemeinsam die Staatsoper bespielen könnten. Weil Burgtheater durften wir ja schon“, grinst Paul Pizzera. „Das wäre wirklich cool“, ergänzt Otto Jaus, wobei: „Ich bin so dankbar für die letzten Jahre, dass das Größte für mich wäre, einfach weiter mit Paul Musik machen zu dürfen, wir weiter Spaß daran haben und das bis ins Alter hinein. Wenn das passiert, bin ich ein unfassbar zufriedener Mensch.“
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