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10 Jahre Zeitgeschichte-Museum Voestalpine: Ausstellung thematisiert NS-Zwangsarbeit in Linz

Anna Fessler, 30.10.2024 11:19

LINZ. Die Zeitgeschichte-Ausstellung der Voestalpine wurde vor zehn Jahren eröffnet. Das Unternehmen setzt sich darin mit dem Schicksal der NS-Zwangsarbeiter der ehemaligen Reichswerke Hermann Göring und damit mit der eigenen Firmengeschichte auseinander.

Die Zeitgeschichte-Ausstellung der Voestalpine thematisiert NS-Zwangsarbeit am Standort Linz. Das Museum gibt es seit zehn Jahren, 23.000 Besucher haben die Ausstellung bislang gesehen. (Foto: Voestalpine)

Beim Aufbau und Betrieb der „Reichswerke Hermann Göring AG Berlin“ in Linz wurden tausende ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus über dreißig Nationen eingesetzt. Darunter Männer und Frauen, sowie Jugendliche, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Nach Kriegsende wurden die ehemaligen Hermann Göring-Werke als deutsches Eigentum von den Alliierten beschlagnahmt und in Vereinigte österreichische Eisen- und Stahlwerke (VÖEST) umbenannt. 1946 wurde die neu gegründete Voest von den Amerikanern zur treuhändigen Verwaltung an die Republik Österreich übergeben. Später ging die Voest in das Eigentum des österreichischen Staates über, mit der Erstnotierung an der Wiener Börse im Jahr 1995 begann die Privatisierung der Voestalpine.

Ausstellung wurde seit der Eröffnung 23.000 Mal besucht

So – stark verkürzt – die Geschichte des Stahlkonzerns. Über das dunkelste Kapitel der Unternehmensgeschichte, der Zwangsarbeit, eröffnete die Voestalpine am 31. Oktober 2014 in Linz eine Dauerausstellung. Grundlage dafür war der größte archivarische Nachkriegsfund Österreichs aus dem Jahr 1998, mit mehr als 38.000 NS-Personalakten und Lohnbögen. Durch das folgende Forschungsprojekt einer unabhängigen Wissenschaftler-Kommission, dem umfassenden Archivmaterial und Interviews mit damaligen Zeitzeugen entstanden die Inhalte der Ausstellung. Mehr als 23.000 Besucher haben diese seither gesehen, darunter viele Schulklassen, aber auch Angehörige von ehemaligen Zwangsarbeitern.

Zitiert

„Die Geschichte eines Unternehmens wird nicht nur in Kennzahlen und Bilanzen geschrieben. Zur Geschichte eines Unternehmens gehören auch die Menschen und ihre Leistungen und in diesem Fall auch deren Leid und deren Schicksale. Seit nunmehr zehn Jahren thematisieren wir in unserem Zeitgeschichte-Museum die NS-Zwangsarbeit am Standort Linz in einer öffentlich und dauerhaft zugänglichen Ausstellung. Ganz besonders wichtig ist uns dabei die aktive Wissensvermittlung. Daher bieten wir auch professionelle Führungen für Schülerinnen und Schüler an“, lädt Herbert Eibensteiner, CEO der Voestalpine AG zu einem Besuch ein.

Das Zeitgeschichte-Museum ist für Individualgäste jeden Freitag von 13 bis 17 Uhr und am Samstag von 9 bis 12.30 Uhr sowie von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Für Gruppen ab 15 Personen werden auch an anderen Werktagen Führungen organisiert.

 

Mehr Informationen unter: http://www.voestalpine.com/zeitgeschichte

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