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Sweeney Todd-Premiere: Der Barbier des Grauens am Musiktheater

Karin Seyringer, 15.02.2025 18:32

LINZ. Blutrünstig, düster, schwarz, aber mit Leichtigkeit: Mit „Sweeney Todd. Barbier des Grauens von Fleet Street“ bringt das Landestheater Linz erneut einen Musicalthriller auf die Musiktheater-Bühne. „Ein Film für die Bühne“. Premiere: Samstag, 15. Februar.

Daniela Dett und Max Niemeyer in Sweeney Todd (Foto: Barbara Pálffy)
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Barbier Sweeney Todd (Max Niemeyer) kehrt nach Jahren der Verbannung ins viktorianische London zurück. Er sucht Rache an Richter Turpin (Karsten Kenzel), der ihn einst zu Unrecht verurteilt, seine Frau missbraucht und seine Tochter entführt hat. In der chronisch erfolglosen Pastetenbäckerin Mrs. Lovett (Daniela Dett), über deren Geschäft er einen Barbierladen eröffnet, findet Sweeney die perfekte Geschäftspartnerin.

Sein unstillbarer Blutdurst beschert ihr so wohlschmeckende Füllungen für ihre Fleischpasteten, dass die Leute in der Fleet Street bald Schlange stehen. Mrs. Lovett ist glücklich, während Sweeney der geschäftliche Erfolg und Lovetts Zuneigung kaltlassen – ihn interessiert nichts anderes, als seinen Racheplan zu vollenden …

Musicalthriller

Großmeister Stephen Sondheim (Musik und Gesangstext; Buch: Hugh Wheeler) erfand für die Geschichte über den rachsüchtigen Barbier Sweeney den Begriff Musicalthriller. Das Musiktheater hat sich in der letzten Saison den Begriff für die preisgekrönte Eigenproduktion „Die Königinnen“ ausgeliehen. Wie bei „Die Königinnen“ zeichnet auch bei Sweeney Todd Simon Eichenberger für Inszenierung und Choreografie verantwortlich.

„Das Stück ist blutrünstig, düster, schwarz, aber es menschelt wahnsinnig“, so Eichenberger. „Und es hat viel Humor und Leichtigkeit.“

„Ein Film für die Bühne“

Für Sondheim war Sweeney Todd „ein Film für die Bühne“. „Ich nehme ihn beim Wort und will auch den Film auf der Bühne“, so der Regisseur weiter. Dementsprechend gefordert sind bei Sweeney Todd alle Abteilungen, „man darf nichts dem Zufall überlassen, sonst ist das Stück nicht erzählbar.“

Das Stück spielt im viktorianischen London, ganz bewusst sei auch die Entscheidung gefallen, das Stück in dieser Zeit zu lassen. „London war dreckig, es gab viele arme Leute“, so Eichenberger. Das Bühnenbild von Charles Quiggin (Kostüme: Ales Valásek) „taucht ein in diese Welt von der ersten Sekunde an, es ist wie ein Filmset.“

Das Bruckner Orchester ist mit 37 Musikern groß besetzt. In Kooperation mit der MuK Privatuniversität der Stadt Wien verstärken Gäste aus Wien den Chor des Landestheaters Linz. Der musikalische Leiter Tom Bitterlich sieht die Musik an der Schnittstelle Oper/Musical, fast opernartig durchkomponiert, auch „mit ausladenden, atmosphärisch an der Oper angelehnte Massenszenen.“

Generell brauche es für Sweeney Todd „ganz viel Logistik und Organisation“.

Letze große Premiere für Dett

Die Premiere am Samstag ist die letzte große Musiktheater-Premiere für Daniela Dett, die nach dieser Saison das Musiktheater als fixes Ensemblemitglied verlässt. Die Rolle der Nellie Lovett stand noch ganz oben auf ihrer Rollen-Wunschliste.

Und der 1979 uraufgeführte Musicalthriller ist bereits zum dritten Mal in Linz zu sehen: 1990 als österreichische Erstaufführung mit Henry Mason als Sweeney Todd, 2008 in einer kleinen Version.

Am Spielplan steht die Produktion bis 4. Juli. Infos, Termine und Karten: www.landestheater-linz.at


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