Neues Führungsduo stellt sich vor: „Das Brucknerhaus ist die konzertante Herzkammer von Linz“

Vor zwei Wochen wurde offiziell bekannt gegeben, dass Norbert Trawöger zum Künstlerischen Direktor und Kai Liczewski zum Geschäftsführenden Direktor der LIVA mit Brucknerhaus, Posthof, Kuddelmuddel, TipsArena und LIVA Sport bestellt werden.

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Vertragsverhandlungen abgeschlossen

Nun sind auch die Vertragsverhandlungen abgeschlossen, sind nun noch zu formalisieren. Die vereinbarten Entgelte würden in der üblichen Bandbreite von Geschäftsführerenden der Unternehmensgruppe Linz liegen, heißt es.

Zulässige Nebenbeschäftigungen beschränken sich auf Lehr- und Publikationstätigkeiten der Geschäftsführer in der Freizeit. Jede andere Nebenbeschäftigung ist nicht erlaubt, soweit sie nicht vorweg von Eigentümerseite genehmigt wurde.

„Aus Fehlern lernen“

„Auch sonst berücksichtigen die Verträge Erkenntnisse aus der Aufklärungstätigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Meinhard Lukas. Seine Empfehlungen sind in die Verhandlungen eingeflossen. Es ist mir wichtig, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Kai Liczewski und Norbert Trawöger haben gezeigt, dass sie sehr gut verstehen, worauf es in Zukunft ankommt, nämlich auf eine nachhaltige neue Führungs- und Organisationskultur in der LIVA – für ein bestmögliches kulturelles und sportliches Angebot in Linz“, so Bürgermeister Prammer am Freitag.

„Es geht gerade bei Geschäftsführerverträgen nicht nur um das geschriebene Wort. Es geht auch um den Dialog im Vorfeld. Bei wesentlichen Gesprächen war ich eingebunden. Dabei wurden Erwartungen in aller Offenheit ausgetauscht. Der Zugang beider neuer Geschäftsführer hat mich beeindruckt. Vor allem, weil ihnen auch sehr bewusst ist, wie groß die Herausforderung ihrer Aufgabe ist, wie enorm aber auch Chancen und Potenzial der LIVA sind“, ergänzt LIVA-Aufsichtsratsvorsitzender Lukas.

Stärkere Vernetzung und engere Zusammenarbeit mit anderen Häusern

„Das Brucknerhaus ist die konzertante Herzkammer von Linz“, so der designierte Künstlerische Direktor Trawöger. Ihm ist die Vernetzung wichtig: „Das Brucknerhaus hat mit dem hochwirksamen Posthof und dem Kuddelmuddel wie der TipsArena und zahlreichen Sportstätten attraktive Räume, die dieses Planetensystem 'aus eigener Kraft' zu einem einzigartigen machen können.“

Eine zentrale Rolle muss für Trawöger auch das Bruckner Orchester Linz spielen, wo er derzeit künstlerischer Direktor ist: „Die Herzkammer braucht ein (Residenz-)Herz. Das Bruckner Orchester braucht das Brucknerhaus und umgekehrt. Hier ist eine neue Nähe der Zusammenarbeit auszuhandeln, um auf allen Ebenen gemeinsame Sache zu machen.“ Das gelte vor allem auch in der Zusammenarbeit mit dem Landestheater, wo inhaltlich und terminlich eine engere Abstimmung entwickelt werden sollte. „Nur gemeinsam kann Linz und Oberösterreich, Stadt und Land, eine internationale Zugkraft entfachen.“

Aber auch ein übergreifender Dialog und die Zusammenarbeit mit den Linzer Kunstmuseen wie dem Lentos nebenan, Musikschulen, Unis und weiteren Kultureinrichtungen sowie der Ars Electronica müsse intensiviert werden.

Brucknerfest soll kürzer werden

Auch zum Internationalen Brucknerfest nennt Trawöger erste Vorstellungen: „Ein Fest verheißt im besten Sinne, einen Ausnahmezustand herzustellen. Ich habe ein klares Bild, dass das Brucknerfest die ganze Stadt erfasst und das Brucknerhaus das Epizentrum ist.“ Er spricht von einer „Festivalbewegung“, die „auf alle Fälle kürzer sein muss als die bisherige. Fünf Wochen kann niemand feiern.“

„Die LIVA ist in ihrer Vielfalt einzigartig“

Kai Liczewski, aktuell noch bei den Salzburger Festspielen tätig, ist von der Bandbreite beeindruckt: „Die LIVA ist in ihrer Vielfalt einzigartig, mit dadurch einzigartigen Potenzialen in der weiteren Entwicklung. Ihre Mitarbeiter gestalten hervorragende Angebote in Kultur und Sport und bereichern dadurch jeden Tag das Leben der Linzer. Das ist der öffentliche Auftrag und das sehe ich zugleich auch als meinen zentralen Auftrag.“

Sein Fokus liege auf der Entwicklung der gesamten LIVA. „Es ist mir wichtig, in allen Häusern und Sportstätten präsent zu sein und mich überall einzubringen.“ Zuerst möchte er sich ein eigenes Bild beim Handlungsbedarf machen – es komme angesichts der Fülle an Herausforderungen auf eine sinnvolle Priorisierung an.

Antritt Mitte August

Das neue Führungsduo wird Mitte August die Geschäftsführungsfunktion antreten. Die interimistische Geschäftsführerin Johanna Möslinger wird noch bis Mitte September im Amt und so auch das Gesicht von Klangwolke und Brucknerfest 2025 sein.