LINZ. Die renommierte Künstlerin und Universitätsprofessorin Margit Palme ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Sie zählte zu den bedeutendsten Vertreterinnen zeitgenössische Grafik.
1939 in Amstetten geboren, studierte Margit Palme an der Kunstschule Linz und lehrte ab 1973 an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Mit ihrem kraftvollen künstlerischen Werk und ihrem jahrzehntelangen Engagement in der Lehre zählt sie zu den bedeutendsten Vertreterinnen der zeitgenössischen oberösterreichischen Grafik.
„Margit Palme hat über Generationen hinweg Maßstäbe gesetzt – als Künstlerin, als Pädagogin, als mutige Stimme für Frauen in der Kunst. Ihre Radierungen waren Spiegel des Zeitgeists und zugleich kraftvolle Zeichen weiblicher Selbstermächtigung. Sie hat nicht nur ein Werk hinterlassen – sie hat eine Haltung geprägt“, würdigt Landeshauptmann Thomas Stelzer die Verstorbene.
Humanistischer und feministischer Anspruch
Palme stellte in ihren Arbeiten – ihr Atelier hatte sie in der Linzer Altstadt – vor allem expressive Frauenfiguren dar, hinterfragte Rollenbilder, eröffnete neue Perspektiven. Ihr Werk war stets von einem humanistischen und feministischen Anspruch getragen. Über sechs Jahrzehnten bediente sie sich dabei der Technik der Aquatinta-Radierung.
Für ihr Wirken wurde Margit Palme mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Unter anderem erhielt sie den Theodor-Körner-Preis, die Kulturmedaille der Stadt Linz, den Heinrich-Gleißner-Preis und im Jahr 2023 den Alfred Kubin-Preis – der Große Landespreis für Kultur in der Sparte Bildende Kunst des Landes OÖ. Zuletzt widmete ihr das Lentos in Linz eine umfassende Retrospektive im Sommer 2024.
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