Spatenstich in der Linzer Ludlgasse: Mehr Raum für Konzerte, Kultur und Nachwuchstalente
LINZ. Der Kultur Hof in der Linzer Ludlgasse hinter der Tabakfabrik wird wie berichtet umgebaut. Unter anderem wird der neue Veranstaltungssaal künftig doppelt so viele Besucher fassen können, auch ein verglastes Foyer entsteht. Am Mittwoch wurde offiziell der Spatenstich gesetzt.
Das traditionsreiche Gebäude in der Ludlgasse 16 – ein Dreikanthof aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - wird zukunftsfit gemacht. 4,8 Millionen Euro werden dafür investiert. Das Gebäude befindet sich im Eigentum des Landes OÖ bzw. der Landes Immobilien GmbH.
„Mit dem Umbau schaffen wir die Voraussetzung, dass hier auch in Zukunft ein lebendiger, offener und kreativer Raum bestehen bleibt“, freut sich Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) beim offiziellen Spatenstich. Der Kultur Hof ist vor allem auch als wichtige Anlaufstelle und als Plattforum für kreative Nachwuchskünstler beliebt. „Hier werden Chancen geboten, Proberäume zur Entfaltung und die Chance, mit interessiertem Publikum in Kontakt zu kommen.“
„Das Geld ist gut investiert“, versichert Gemeinderat Michael Rosenmayr, Obmann des Kultur Hofs. Die Unterstützung des Landes sei das klare Bekenntnis, den Kultur Hof als wichtige Institution für niederschwelligen Kulturzugang nachhaltig zu stärken. „Bilderbuch, Superfeucht, Andie Gabauer haben hier zum Beispiel geprobt“, nennt er ein paar Namen.
Vizebürgermeister Martin Hajart dankt dem Land für die „Weitsicht“, ein solches Gebäude nicht zu verkaufen, sondern in dem Viertel, das sich im Um- und Aufbruch befindet, zu investieren, „in die Wirtschaft, in Kultur und Tourismus.“ Für Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer ist der Kultur Hof „einer der wichtigsten kulturellen Nahversorger und Bühne des kulturellen Nachwuchses.“ Alleine sieben neue Kreativ- und Probenräume entstehen.
Neubau in Holzbauweise
Der Entwurf der beiden Architektinnen Christine Außerlechner und Carina Rieder-Hillinger hat sich beim Architekturwettbewerb durchgesetzt. Das Bestandsgebäude wird auf der Südseite durch ein zweigeschossiges Gebäude in Holzbauweise ergänzt. Ein eingeschossiger, verglaster Foyer-Körper fungiert als transparenter Vermittler zwischen Bestand und Neubau. „Aus städtebaulicher Sicht war uns dabei besonders wichtig, den Neubau mit dem großzügigen Veranstaltungssaal südlich des bestehenden Innenhofs zu positionieren – als harmonische Ergänzung des bestehenden Gebäudeensembles“, so Architektin Christine Außerlechner.
Sie unterstreicht, dass die Realisierung als reiner Holzbau breite Zustimmung fand. Die Außenfassade wird schlicht in Schwarz gehalten.
Neuer Veranstaltungssaal
Der neue Veranstaltungssaal bietet Platz für bis zu 165 Personen (bisher 80) und ist vollständig barrierefrei. Eine variable Bühne sowie eine ausziehbare Tribüne sorgen für flexible Nutzungsmöglichkeiten und zeitgemäße Bühnentechnik. Auch die Akustik wird optimiert. Im Foyer ist eine kleine Bar vorgesehen. Zudem werden die Sanitäranlagen erneuert.
Betrieb startet Anfang 2027
Die geplanten Neu- und Umbauarbeiten umfassen rund 300 Quadratmeter Zubau und 700 Quadratmeter Umbaufläche. Der Baubeginn der Umbaumaßnahmen war im Juni 2025. Im Herbst starten nun die Arbeiten für den Neubau des Veranstaltungssaals. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant, die Inbetriebnahme für Anfang 2027.
Neue Location während der Bauarbeiten
Damit das Kulturprogramm auch während der Umbauarbeiten laufen kann, wird vorübergehend das Volkshaus Franckviertel genutzt. „Wir freuen uns darauf, dort unvergessliche Abende zu gestalten“, so Wolfgang Pfeiffer, Geschäftsführer des Kultur Hofs. Das Kurs- und Workshop-Programm läuft trotz Bauarbeiten uneingeschränkt in der Ludlgasse, die Säle dafür sind von den Bauarbeiten nicht betroffen. Der beliebte Tagesproberaum wurde ebenfalls bereits vollständig erneuert und in eine neue Räumlichkeit verlegt. Er steht ab sofort wieder zur Verfügung für kurzfristige Probemöglichkeiten.
Infos zum Programm: kultur-hof.at
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