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Linzer Kultur Hof feiert Zusperrfest: Mit Juni startet der große Umbau

Nora Heindl, 21.05.2025 19:05

Linz. Ein Baustellengitter hier, ein Absperrband dort: Der Kultur Hof baut um. Kleinere Vorarbeiten sind bereits im Gange, richtig ernst wirds mit Juni. Was bis 2027 alles passiert und wohin man der Kulturinstitution bis dahin folgen kann Tips hat nachgefragt.

Der Kultur Hof in der Ludlgasse wird ab Juni groß umgebaut. (Foto: Tips/Heindl)
  1 / 3   Der Kultur Hof in der Ludlgasse wird ab Juni groß umgebaut. (Foto: Tips/Heindl)

Über 39 Jahre lang war der alte Saal des Kultur Hofs Bühne für zahlreiche Künstler, junge Talente als auch etablierte Größen. Nun ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Veranstaltungssaal und Foyer werden neu gebaut

Die größte und offensichtlichste Veränderung wird daher ein neuer Saal für etwa 165 Gäste statt derzeit für knapp 80. Dafür kommen die Garagen im Innenhof weg und ein Neubau wird hinten an das bestehende linke Gebäude angeschlossen. „Mit einer ordentlichen Bühne, auf jeden Fall doppelt so groß wie jetzt und auch mit einer entsprechenden Höhe. Das ist etwas, unter dem wir wirklich leiden, dass wir keine Bühnenhöhe haben. Wenn ich jetzt auf der Bühne stehe, kann ich bis zur Decke rauf greifen“, so Geschäftsführer Wolfgang Pfeiffer.

Mit dem neuen Saal ergeben sich für die Kulturstätte in der Ludlgasse hinter der Tabakfabrik natürlich auch neue Möglichkeiten. „Aber da etwas auszuplaudern, wäre noch zu früh. Da sind wir gerade am Schauen, was zu uns passt und in welche Richtung wir unser Angebot weiterentwickeln wollen, ohne einem anderen Anbieter in Linz etwas wegzunehmen, sondern sich vielmehr zu ergänzen“.

Die zweite wesentliche Neuerung wird ein langgezogenes Foyer auf der linken Seite des Innenhofs, der dann zur Hälfte überdacht sein wird. „Wir hatten bisher keinen Publikumsbereich, wo man sich vorher, in der Pause oder nachher aufhalten kann. Weder eine ordentliche Garderobe noch einen Kassenbereich. Gerade wenn es kalt ist oder regnet, ist es wirklich ungemütlich, auch weil sich die Leute dann in den spärlichen Gängen herumdrängen. Mit anderen Worten, es ist einfach nicht mehr zeitgemäß. In den 80er-Jahren hat daran keiner gedacht, mittlerweile ist der Standard ein anderer. Auch, weil wir mit unserem Publikum gewachsen sind. Wir machen nicht mehr nur Jugendkultur, wo einem das halbwegs egal ist. Gerade im Kabarettbereich hat man gerne mal ein gesetzteres Publikum, das das gar nicht lustig findet, im Regen stehen zu müssen.“

Während Saal und Foyer baulich neu dazu kommen, passieren die restlichen Arbeiten im bestehenden Gebäude, sind aber nicht weniger wichtig. So bekommen etwa auch die Künstler einen neuen Bereich. „Wir haben zwar eine Künstlergarderobe, aber ohne fließendes Wasser oder eine eigene Toilette. Auch das ist nicht mehr zeitgemäß. Zudem ist es im Winter grenzwertig kühl.“

Auch neue Probe- und Kreativräume entstehen. In den bisher fünf Proberäumen sind etwa 20 Bands untergebracht. Zusätzlich gibt es einen Tagesproberaum, den man stundenweise mieten kann. „Der geht total gut. Wir überlegen, ob wir in der Richtung vielleicht noch mehr anbieten, einfach weil der Bedarf groß ist. Bei den anderen Räumen sind wir gerade am Ausloten, weil auch andere Kultursparten, nicht nur Musiker Räumlichkeiten brauchen zum Austesten.“

Ab Herbst im Franckviertel, Sommerbühne pausiert

Der Zeitplan ist auf jeden Fall dicht. „Wir sind gerade noch fest am Zusammenpacken, um nach dem Zusperrfest alles übersiedeln bzw. so verräumen zu können, dass alle Bauarbeiten starten können. Und dann wollen wir natürlich veranstaltungsfit für den Herbst werden.“

Das Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche im Sommer findet wie gewohnt statt, allerdings im Volkshaus Dornach-Auhof. Das Einzige, was vorerst gestrichen wurde, ist die Sommerbühne. „Die muss tatsächlich pausieren, bis der neue Innenhof spielbereit ist. Das wird hoffentlich 2027 sein, vielleicht aber auch erst 2028.“ .

Für den normalen Spielbetrieb von September bis Ende Mai wurde im Volkshaus Franckviertel eine Ersatzlocation gefunden. „Wir hoffen natürlich, dass uns das Publikum dorthin folgt.“ Dass die Übergangsbleibe schon um 50 Prozent größer ist, kommt nicht ungelegen. „Die nächste Saison wird zum Ausprobieren. Wir können uns quasi schon mal ein bisschen einüben, mit mehr Besuchern“, so Pfeiffer.

Läuft alles rund, könnten die Bauarbeiten Ende 2026 weitestgehend erledigt sein. Die ersten Monate braucht’s zum Übersiedeln, „vielleicht geht sich aber ja auch schon eine Art Probebetrieb aus.“

Die offizielle Eröffnung ist dann im Herbst 2027 geplant. Die Wunschliste an Interpreten fürs große Eröffnungsfest voraussichtlich im September ist lang. Derzeit laufen die Anfragen. Pfeiffer verspricht aber: „Wir werden die Aufmerksamkeit, die uns dann zuteilwird, entsprechend gut nutzen.“

Um den alten Veranstaltungssaal gebührend zu verabschieden, lädt der Kultur Hof zum Zusperrfest:
Mittwoch, 28. Mai, 18.30 Uhr
Mit dabei: Humorvorsorge, Philipp Ganglberger, Elli Bauer, Manuel Thalhammer, BlöZinger, Die feine Mischung, Red Machete, The Big Easy, Kultur Hof Band
Eintritt frei
Mehr: www.kultur-hof.at

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