"Blind Date"-Ausstellung im Blindeninstitut Linz
LINZ. „Blind Date“ heißt die Kunstausstellung, die am 4. und 5. Dezember beim Blinden- und Sehbehindertenverband OÖ zu sehen ist und zu bewusster Wahrnehmung und multisensorischem Erleben einlädt – mit Werken blinder und sehender Künstlerinnen.
Das Publikum wird ermutigt, Kunst mit allen Sinnen zu erkunden, weshalb am Eingang Augenbinden bereitstehen – für einen optionalen Perspektivenwechsel. Die Werke lassen sich fühlen, hören, riechen und aktiv mitgestalten. Ein taktiles Leitsystem führt barrierefrei durch die Ausstellung.
Das Wort „Blind Date“ erscheint in Brailleschrift an der Wand – umgesetzt mit Filzkreisen als haptisches Element.
Drei blinde Gastkünstlerinnen bringen unterschiedliche Perspektiven in einen gemeinsamen Erfahrungsraum: Susanne Buchner-Sabathy zeigt mit ihren Fotografien eine Welt, die sie selbst nicht sieht – und eröffnet dadurch einen neuen Blick auf Wahrnehmung. Veronika Mayer modelliert aus ihrer inneren Vorstellung kleine Figuren. Die Texte von Margarethe Waba bieten intime Einblicke in Routine, Orientierung und Herausforderungen ihres Alltags.
Ergänzt werden ihre Arbeiten durch Tastmodelle (erstellt durch Austrian Proverb) und ein multisensorisches Projekt von Kuratorin Sarah Mang. Unter dem Titel „Vibes“ hat sie in Kooperation mit DJane Lotta Flower ein Werk von Egon Schiele neu interpretiert – visuell, haptisch und klanglich erfahrbar.
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das kollaborative Projekt „Organismus“. Ein farbenprächtiges, gemeinsam gehäkeltes Werk aus Flora und Fauna, zusammengefügt aus vielen individuellen Beiträgen.
2026 findet die Ausstellung im Salzamt Linz statt.
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