Von Ebelsberg bis Urfahr – in Linz wird auch 2018 fleißig geplant
LINZ. 2017 gab es in Linz einige Bauprojekte, die für Aufsehen gesorgt haben. Auch 2018 stehen wichtige Entscheidungen an.
Das wohl wichtigste Projekt, welches im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde und nun in die nächste Phase geht, ist das kooperative Planungsverfahren Ebelsberg, das auch das Gebiet der ehemaligen Kaserne umfasst. Anfang des Sommers 2017 wurden die Ergebnisse präsentiert. Auf Basis dieser wird nun mit den Projektpartnern – die Stadt Linz, die Wohnbauträger WAG, EBS, GIWOG, Neue Heimat OÖ, EGW-Heimstätte sowie die WSF-Privatstiftung (Lutz) – ein Projektvertrag ausverhandelt. „Da sind wir gerade mitten drinnen“, bestätigt Gunter Amesberger, Direktor des Geschäftsbereiches Planung, Technik und Umwelt. Der Vertrag soll noch im ersten Quartal 2018 fertig werden. „Das ist ambitioniert, aber machbar“, so Amesberger und fügt hinzu: „Die Stimmung ist sehr gut.“ Auch in der Hauptstraße läuft seit vergangenem Herbst ein kooperatives Verfahren zur Attraktivierung des Urfahraner Kerngebietes. Dafür wurden Ideen gesammelt, die nun in einem iterativen Prozess weiterentwickelt und im Frühjahr 2018 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Infrastrukturstadtrat Markus Hein beurteilt die gesammelten Erfahrungen als sehr positiv.
Viele Hochhausprojekte
Neben den zwei kooperativen Planungsverfahren gab es auch viele andere, größere Projekte, die vom Gestaltungsbeirat beurteilt wurden. So zum Beispiel das Projekt „Wohnen beim See“, welches positiv beurteilt wurde. Insgesamt sollen so an der Traundorfer Straße / Schwaigaustraße 337 Wohnungen in Gebäuden mit abwechselnd drei oder vier Geschoßen entstehen. Auch der Brucknertower wurde positiv beurteilt. Ebenso die drei Hochhäuser an der Friedhofstraße. Doch nicht alle Hochhausprojekte wurden positiv beurteilt. So kassierte das Projekt „Klostergarten“ gleich zwei negative Beurteilungen. Dort war eine Wohnanlage mit rund 50 Wohnungen geplant. Bei den Anrainern und der benachbarten Schule regte sich massiver Widerstand. Vorerst sind die Pläne für den Garten auf Eis gelegt. „Für die Nutzung gibt es aber schon verschiedenste Ideen“, erörtert Hein, der eine aktive Einbindung sämtlicher Nachbarn fordert. „Da könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass man ein kooperatives Planungsverfahren macht.“
Potentieller Stolperstein
Widerstand regt sich auch gegen ein anderes Hochhaus-Projekt: Das Architekturbüro Kleboth Lindinger Dollnig präsentierte Ende November 2016 ein aus Sicht des Beirats „exzellentes Hochhausprojekt“ an der Kaarstraße 11 direkt neben dem Grünmarkt in Urfahr. Hein betont, dass das Urteil des Gestaltungsbeirates sich jedoch lediglich auf die architektonische Qualität des Projekts bezieht, der Beirat aber nicht über die stadtplanerische Verträglichkeit urteilt. Diese wird noch geprüft. „Was hier auch notwendig ist, ist das zehn-Punkte-Programm“, so Hein über die Prüfung der Verträglichkeit. „Da gibt es eine Grenze, die man noch toleriert, zum Beispiel den 2-Stunden-Schatten“, führt Amesberger weiter aus. Das bedeutet, dass bei Tag-Nachtgleiche kein Gebiet länger als zwei Stunden im Schatten liegen darf – eine Vorgabe, die zum Stolperstein für das Projekt werden könnte.<
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