"Oberösterreich feiert Geburtstag": Festakt zu 100 Jahre Oberösterreich am Sonntag beim Landhaus

Am 18. November 1918 fanden in Oberösterreich die Konstituierung der Provisorischen Landesversammlung sowie die Wahl des ersten Landeshauptmanns von Oberösterreich, Johann Nepomuk Hauser statt.

„Wenn man die Stimmungslagen von 1918 und 2018 vergleicht, ist eigentlich kein Vergleich mehr möglich. Unser Bundesland hat eine äußerst erfreuliche Entwicklung vorzuweisen, wenn auch mit einer furchtbar dunklen Zeit. Wir sind aber ein Bundesland mit Wohlstand geworden und müssen den Gedenktag nutzen, um uns nach vorne zu positionieren und zu präsentieren. Am Sonntag feiern wir, dass Oberösterreich ein selbstbewusstes Bundesland ist, das eigenständig handelt, anpackt und entscheidet“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer anlässlich der kommenden Feierlichkeiten.

Demokratie kein Selbstverständnis

Landtagspräsident Viktor Sigl verweist auf das Verständnis von Demokratie: „2018 ist ein Jahr des Gedenkens aber auch des Bedenkens. Wir wollen die tragischen und aufwühlenden Ereignisse dieser Zeit nicht verdrängen, senden mit dieser Feier aber auch ein Signal in die Zukunft. Wir müssen uns fragen, wie es gelingt bei dem Wort „Demokratische Republik“ vor allem das Wort 'Demokratie' hervorzuheben, wie gelingt es, Demokratie neu zu entdecken und zu definieren und wie gelingt es, dass junge Menschen in den nächsten 25, 100 Jahren die Freude an der Mitgestaltung nicht verlieren. Es muss klar sein, dass Demokratie kein Selbstverständnis ist“, so Sigl.

1919 0,2 Autos pro 1.000 Einwohner

Vieles hat sich verändert in den letzten 100 Jahre: Hatte das Bundesland Oberösterreich 1918 insgesamt 860.600 Einwohner (davon 7,4 Prozent über 65 Jahre), so sind es im Jahr 2018 1.473.576 (davon 18,2 Prozent über 65 Jahren, Tendenz stark steigend). 219 Oberösterreicher sind mittlerweile 100 Jahre oder älter.

Eine anschauliche Zahl ist auch jene der PKWs in Oberösterreich: So gab es im Jahr 1919 134 PKWs, also 0,2 je 1.000 Einwohner, heute sind es 916.000 PKWs als 622 pro 1.000 Einwohner.

Die häufigsten Vornamen im Jahr 1918 in Oberösterreich waren Johann und Maria, im Jahr 2017 Maximilian und Anna.

Festakt mit Denkmalenthüllung

Am Sonntag, 18. November beginnen um 9 Uhr vor dem Landhaus die Feierlichkeiten. Mit dabei sind die Militärmusik Oberösterreich und der Kinder- und Jugendchor des Landestheaters, Einsatzorganisationen und viele mehr. Nach einer großen Flaggenparade und Festreden wird ein neues Denkmal zum 100-jährigen Jubiläum vor dem Landhaus enthüllt. Der Gedenkstein wurde vom gebürtigen Innviertler Bildhauer Gerhard Knogler gestaltet und vereint die vier Viertel des Landes symbolisch.

Festveranstaltung im Steinernen Saal

Ab 10.30 Uhr gehen die Feierlichkeiten im Steinernen Saal im Landhaus statt. Die Festrede hält Historikerin und Autorin Gudula Walterskirchen. Sie wird dabei auf historische und zeitgeschichtliche Ereignisse bis hin zu heutigen Herausforderungen eingehen.

Musikalisch wird die Veranstaltung im Landhaus vom Chor der Musik-NMS Saxen umrahmt.

Teils öffentlich, live im Fernsehen

Die gesamten Feierlichkeiten werden auf ORF 2 ab 9.30 Uhr übertragen. Zuschauer sind ab 8.45 Uhr herzlich vor dem Landhaus willkommen, der Festakt im Steinernen Saal findet für geladene Ehrengäste statt.

Ausstellungen, Sonderbriefmarke und mehr

Zu den Feierlichkeiten gibt's im Landhaus-Durchgang eine neue Ausstellung zur Geschichte von Landesregierung, Landtag und Frauenwahlrecht.

Im Schlossmuseum Linz ist am Sonntag ein Sonderpostamt eingerichtet, wo die Sonderbriefmarke „100 Jahre Bundesland Oberösterreich“ samt Sonderstempel erworben werden kann. Geöffnet hat das Sonderpostamt von 13 bis 17 Uhr.

Außerdem finden im Schlossmuseum von 13.30 Uhr bis 16 Uhr Kurzführungen durch die Sonderausstellung „Zwischen den Kriegen“ statt.

Das Buch „Der OÖ. Landtag“ von Wofgang Pesendorfer wird ab Jänner neu aufgelegt.