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Mutige Penthesilea-Inszenierung begeisterte Premierenpublikum

Leserartikel Josef Gruber, 03.03.2019 00:11

LINZ. Das Orchester nicht im Graben, sondern auf der Bühne, dafür die Darsteller auf einer Plattform über dem Orchestergraben sowie im Publikum, ein Teil des Publikums rund um die Handlung auf der Bühne - alles war anders im Musiktheater bei der „Penthesilea“-Inszenierung des 74-jährigen Regiemeisters Peter Konwitschny.

Dshamilja Kaiser als Penthesilea     Foto: Reinhard Winkler
  1 / 20   Dshamilja Kaiser als Penthesilea Foto: Reinhard Winkler

Das Bühnenbild der Koproduktion mit der Oper Bonn besteht aus zwei Flügeln, die von den Pianisten Andrea Szewieczek und Elias Gillesberger auch immer wieder einmal verschoben werden. Der Focus liegt auf der Musik. Das Publikum war begeistert bei der Premiere am Samstag im Linzer Musiktheater und spendete nicht nur viel Applaus für die Inszenierung, sondern auch zu Recht für die Sänger und Musiker.

Brucknerorchester und Sänger begeistern

„Es haben sich wenige Musiker an Kleists Texte gewagt“, hieß es in der Einführung. Das hat seinen Grund. Die Musik von Othmar Schoeck ist bei Penthesilea, der selten gespielten Oper in einem Aufzug nach Heinrich von Kleists gleichnamigem Trauerspiel, genau so herausfordernd.

Was tun, wenn die Liebe stärker ist als jedes Gesetz? An diesem Widerspruch zerbrechen die Amazonenkönigin Penthesilea und ihr Feind, der griechische Krieger Achill, wenn sie abwechselnd kämpfend und liebend übereinander herfallen und am Ende beide sterben müssen.

Heinrich von Kleist formte 1808 aus diesem Stoff eines der sprachgewaltigsten deutschen Dramen, das in der Erkenntnis gipfelt: „Küsse, Bisse, das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, kann schon das Eine für das Andre greifen“. Othmar Schoeck vertonte Kleists Schauspiel 1927 in einer ebenso wuchtigen wie spätromantisch erblühenden Musiksprache.

Musikalische Leitung: Leslie Suganandarajah

Inszenierung: Peter Konwitschny

Bühne und Kostüme: Johannes Leiacker

Konzeptionelle Mitarbeit: Bettina Bartz

Chorleitung: Elena Pierini

Leitung Extrachor: Martin Zeller

Dramaturgie: Bettina Bartz, Christoph Blitt

Penthesilea, Königin der Amazonen: Dshamilja Kaiser

Prothoe, Fürstin der Amazonen: Julia Borchert

Meroe, Fürstin der Amazonen: Katherine Lerner

Oberpriesterin der Diana: Vaida Raginskytė

Achilles, König des Griechenvolkes: Martin Achrainer

Diomedes, König des Griechenvolkes: Matthäus Schmidlechner

Erste Priesterin: Gotho Griesmeier

Hauptmann: Domen Fajfar

Bühnenpianisten: Andrea Szewieczek, Elias Gillesberger

Chor des Landestheaters Linz

Extrachor des Landestheaters Linz

Bruckner Orchester Linz


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