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LINZ. Im Stadtteil Pichling wird nach einem Beschluss des Stadtsenats eine Straße nach Leontine Klauber benannt. Sie war bis 1938 stellvertretende Präsidentin des jüdischen Frauenvereins.

Die 130 Meter lange Straße, die südlich der Moosfelderstraße in nordöstlicher Richtung zum Baernreitherweg verläuft erhält den Namen "Klauberweg". Bild: Doris/Magistrat Linz

Bei der Verkehrsfläche in Pichling, dich nach Leontine Klauber (1877–1942) benannt wird, handelt es sich um eine 130 Meter lange Straße, die südlich der Moosfelderstraße in nordöstlicher Richtung zum Baernreitherweg verläuft. Bisher war sie das westliche Teilstück des Brachsenwegs.

Engagierte Linzerin

Leontine Klauber wurde am 3. September 1877 als Tochter von Moritz und Henriette Juditha Klein im südböhmischen Pisek geboren. Sie heiratete den Arzt Dr. Robert Klauber (1869–1928) aus Prag, mit dem sie zwei Töchter hatte. Am 20. September 1898 kam Emmi Klauber, später verheiratete Wiesner, zur Welt, die am 2. Dezember 1941 im KZ Theresienstadt ermordet wurde. Helene Klauber (spätere Eibuschitz), die zweite Tochter, wurde am 13. Februar 1901 geboren.

Leontine Klauber engagierte sich als stellvertretende Präsidentin im jüdischen Frauenverein bis zur Auflösung des Vereins im Jahr 1938. Sie trat im Jahr 1919 als erste weibliche Kandidatin zur Wahl des jüdischen Kultusgemeindevorstands in Linz an.

Opfer der Shoa

„Mit der Namensgebung der Straße würdigt die Stadt Linz eine Persönlichkeit des jüdischen Lebens in Linz, die sich als stellvertretende Präsidentin des jüdischen Frauenvereins bis 1938 engagierte und 1942 in Polen ein Opfer der Shoah wurde“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Sie wurde von den Nationalsozialisten gezwungen, von Linz nach Wien zu übersiedeln. Nach der Zwangsdeportation in das polnische Durchgangsghetto Izbica – dem Ausgangspunkt für die Transporte in die Vernichtungslager Belzec, Sobibór und Treblinka – starb sie dort am 9. April 1942 im Alter von 64 Jahren.

Gedenken an die jüdische Kultusgemeinde

In den letzten Jahren erfolgten im Sinne des personalisierten Gedenkens an jüdische Mitglieder der Linzer Kultusgemeinde bereits mehrere Straßenbenennungen.

Im Jahr 2011 wurde der Tausskyweg nach der international renommierten jüdischen Mathematikerin Olga Taussky (1906–1995) benannt. Der Wilenskyweg wurde 2014 Edith Wilensky (1905–1976) gewidmet, die nach dem „Anschluss“ ihre Tanzschule aufgeben und mit ihrer Mutter Anna Linz verlassen musste. Zuletzt beschloss der Linzer Stadtsenat 2016 die Benennung des Menzelwegs nach der Linzer Tierpsychologin Rudolfine Menzel (1891–1973).


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