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Franz Dinghofer - Diskussion um Straßenname in Linz

Online Redaktion, 15.03.2019 08:36

LINZ. Nachdem Recherchen des Mauthausen Komitees ergeben haben, dass der ehemalige Linzer Bürgermeister Franz Dinghofer Mitgliede der NSDAP war, starteten die Linzer Grünen eine Debatte über die Umbenennung der Dinghoferstraße in Linz.

Franz Dinghofer  Foto: Archiv der Stadt Linz
Franz Dinghofer Foto: Archiv der Stadt Linz

Zumindest mit Zusatztafeln sollten die Straßenschilder versehen werden, heißt es. „Nachdem in Linz eine Straße nach Dinghofer benannt ist, erwarte ich mir vom Bürgermeister, dass er die Anbringung von Zusatztafeln bei den Straßenschildern veranlasst, die über Dinghofers NS-Vergangenheit aufklären. Außerdem braucht es eine Diskussion über eine Umbenennung der Straße. Die Würdigung von Menschen, die das NS-Regime unterstützt haben, hat in Linz keinen Platz“, so Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz.

NSDAP-Mitgliedschaft bewiesen

Das Mauthausen Komitee hatte, anlässlich einer aktuellen TV-Doku über Dinghofer, beim Bundesarchiv in Berlin angefragt, ob Dinghofer NSDAP-Mitglied war. Ergebnis laut Aussendung  des Mauthausen Komittes: Dinghofer bemühte sich 1940 um die Aufnahme in die NSDAP, die ihm nach zweieinhalb Monaten gewährt worden sei. „Soweit wir wissen, hat Franz Dinghofer kein Verbrechen begangen. Aber er hat ein Verbrecherregime unterstützt“, so Willy Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich.

Franz Dinghofer, gebürtiger Ottensheimer, war von 1907 bis 1918 Linzer Bürgermeister.

Update: Stelzer beauftragt Aufarbeitung

Um die historische Rolle Dinghofers gründlich aufzuarbeiten, beauftragt Landeshauptmann Thomas Stelzer das oberösterreichische Landesarchiv, sein Wirken und Leben genau unter die Lupe zu nehmen. „Sollte die Einschätzung des oö. Landesarchivs die aktuellen Medienberichte bestätigen, gehe ich davon aus, dass die Stadt Linz die notwendigen Schritte setzen wird“, so Stelzer.

Stelzer verweist auch darauf, dass das Land OÖ erst kürzlich Konsequenzen gezogen hätte, nachdem bekannt wurde, dass Franz Kinzl (Namensgeber der Kinzl-Medaille, eine Auszeichnung für oö Blasmusikkapellen), Mitglied der NSDAP war. Die hohe Auszeichnung heißt mittlerweile „Primus-Preis“.


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