LINZ. Vom Biofilter zur Aerosol Alley: Die Tabakfabrik Linz beginnt mit Begrünung des Innenhofs. Der Peter-Behrens-Platz erhält eine neue Grünlandschaft, die noch mehr zum Verweilen einladen wird.
Die Umgestaltung und Begrünung gehen Hand in Hand mit der Grundsatzentscheidung, das Areal bis 2023 so autofrei wie möglich zu machen. Dort, wo früher der Biofilter die Abluft der Tabakproduktion gefiltert hat, werden nun Sensoren installiert, die Aeorosle (Partikel in der Luft) messen und erforschen. Die Sensorik wird mit Satellitendaten verknüpft, die neue Einsichten in die Atmosphärenforschung geben und die Wirkung von Temperatur, Feuchtigkeit, und Luftqualität auf die Lunge messen. Dies geschieht unter anderem in Partnerschaft mit Primarius Bernd Lamprecht vom Kepler Universitätsklinikum.
„Von einer Wärmeinsel in eine Grünoase“
„Grüne Städte zeichnen sich durch hohe Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit aus. Ich werde die sauberste Industriestadt Österreichs als Klimastadt positionieren und im Zuge des Klimaschutz-Programms in Linz zahlreiche innerstädtische Grünflächen schaffen. Deshalb ist es unsere Bestrebung, den großflächig betonierten Peter-Behrens-Platz der Tabakfabrik von einer Wärmeinsel in eine Grünoase zu verwandeln. Damit wird der Innenhof des ehemaligen Industrieareals zu einem Ort der Begegnung, Erholung und Klimaregulierung“, so Bürgermeister Klaus Luger, Aufsichtsratsvorsitzender der Tabakfabrik Linz.
Baumpatenschaften
Im Becken der einstigen Biofilteranlage soll ein Stück Wald entstehen. „In Form von Baumpatenschaften können in der Tabakfabrik angesiedelte Firmen ebenso wie externe Unternehmen einen wichtigen Beitrag für den urbanen Umweltschutz leisten und gleichzeitig auf außergewöhnliche Weise Werbung platzieren. Die Tabakfabrik Linz zeichnet sich durch ihre Innovationsökologien aus, die sich auch in der Begrünung widerspiegeln werden. Wir schaffen keinen künstlich gestalteten Park oder Garten, sondern ein natürliches Ökosystem, eine Ökologie. Damit startet der nächste große Bauabschnitt der Tabakfabrik, der das Erscheinungsbild des Areals völlig verändern wird“, freut sich Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik.
Auch der wirtschaftliche Wert werde sich durch die Begrünung erhöhen, erläutert der kaufmännische Direktor Markus Eidenberger: „Grünflächen leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Attraktivität von Ballungszentren, sondern erhöhen auch den Wert von Grundstücken. Im Schnitt sind Immobilien um zehn bis zwanzig Prozent teurer, wenn sie an einer Grünfläche stehen. Insofern macht sich die Begrünung des Innenhofs der Tabakfabrik Linz in vielerlei Hinsicht bezahlt.“
Grüne Hügellandschaft
Im Vorbereich der Magazine entsteht derzeit eine sanfte, begrünte Hügellandschaft mit ausgewählten Pflanzen, die sich bis in den sogenannten Urban Canyon zwischen Lösehalle und Magazin 3 (Grand Garage) ziehen wird. Auch der Bereich zwischen Magazin 1 und Magazin 2, die sogenannte Alaska-Passage, wird mit Grünflächen aufgewertet und trägt als Korridor nach Osten zur Belüftung des gesamten Behrens-Platzes bei.
Im rund 800 Quadratmeter großen Urban Canyon werden die Bassins des ehemaligen Biofilters mit Erde gefüllt: Dort können bald Bäume Wurzeln schlagen und gemeinsam mit einer begrünten Fassade ein einzigartiges urbanes Biotop im Vorbereich der Lösehalle schaffen. Gleichzeitig verkörpert der Urban Canyon als Aerosol Alley eine grüne Turbine zur Luftreinigung des Areals.
„NeuBau3“ setzt ebenfalls auf Grün
Auch bei den Planungen zum „NeuBau3“ der bis zum Jahr 2023 umgesetzt werden soll, wird laut ersten Planungen auf die Begrünung großes Augenmerk gelegt. Zwischen den einzelnen Bauteilen soll es viel Platz für Bäume und Sträucher geben, auch die Dächer sollen zum Teil begrünt werden.
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