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Schuldnerhilfe: Finanzplan hilft in der Krise Überblick und Kontrolle zu bewahren

Anna Stadler, 25.03.2020 11:16

OÖ. Für viele Oberösterreicher bedeutet die Corona-Krise auch einen finanziellen Ausnahmenzustand. Die Schuldnerhilfe gibt Tipps, wie dieser gemeistert werden kann.

In der aktuellen Krise ist es besonders wichtig nicht den Überblick über die Ausgaben zu verlieren. Foto: Fevziie/Shutterstock.com

Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder fehlende Aufträge für Selbstständige und Kulturschaffende bedeuten für zahlreiche Betroffene eine drastische Reduktion des monatlichen Einkommens bei gleichbleibenden Fixkosten. Vor allem für Personen, die sich ohnehin schon in finanziell schwierigen Situation befinden oder Schuldenprobleme haben, verschärft sich die Problematik dadurch zusätzlich. Viele werden in den nächsten Wochen und Monaten von einer Verschuldung in eine Überschuldung rutschen. Es ist unklar, wie lange die aktuelle Situation noch bestehen bleibt und viele wissen nicht, wie es nachher weitergeht. Die Schuldenberatungen rechnen schon jetzt mit einem starken Anstieg der Zahl der Hilfesuchenden spätestens nach Ende der Krise.

Finanzplanung zur Vorbeugung gegen Finanzkrisen

Bereits jetzt erhalten die Schuldenberatungen die Information, dass bei zahlreichen bereits positiv abgeschlossenen Privatkonkursen durch den Einkommensverlust die Quote nicht erfüllt werden kann.

Besonders wichtig ist es in der momentanen Situation den Überblick und die Kontrolle über seine Haushaltsfinanzen zu bewahren und eine mittelfristige Planung anzustellen, die sich an einem Szenario orientiert, in dem der finanzielle Ausnahmezustand noch länger andauern könnte.

Online-Shopping als Verlockung

Auch wenn Geschäfte, Einkaufszentren oder Freizeiteinrichtungen derzeit geschlossen sind, heißt das nicht, dass deswegen mehr Geld am Ende des Monats bleibt oder weniger eingekauft wird. „Wir raten dazu, sich nicht zum ungehemmten Online-Shopping hinreißen zu lassen, auch wenn die Verlockung aufgrund der angespannten Situation womöglich groß ist“, so Ferdinand Herndler, Geschäftsführer der Schuldnerhilfe OÖ. „Machen Sie sich vorher bewusst, was Sie wirklich benötigen und ob Sie die zusätzlichen Ausgaben in Ihrem persönlichen Budget auch unterbringen.“

Bargeldlos zahlen – Hygienisch aber unübersichtlich

Vorsicht ist auch beim Bezahlen mit Bankomatkarte geboten. Aus hygienischen Gründe wird an Supermarktassen derzeit vor allem das kontaktlose Bezahlen empfohlen. Wird die Bankomatkarte aber zu oft gezückt, lauert aus Sicht der Schuldenberatungen eine andere Gefahr: „Viele Menschen verlieren leicht den Überblick, wenn sie nicht mit Bargeld bezahlen. Daher sollte man in diesem Fall den Kontostand unbedingt besonders genau im Auge behalten“, so Herndler.

Eigenes Konsumverhalten hinterfragen

Die momentane Situation bietet auch die Möglichkeit bewusst kürzer zu treten und die eigenen Ausgabeprioritäten kritisch zu hinterfragen: Worauf muss ich momentan verzichten und was davon geht mir wirklich ab? Gibt es Alternativen zu den bisherigen Gewohnheiten, die günstiger sind oder zur Steigerung meiner Lebensqualität beitragen


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