Österreich öffnet ab 4. Juni die Grenzen zu sieben Nachbarländern
WIEN/OÖ/NÖ. Ab Donnerstag, 4. Juni stellt Österreich die Reisefreiheit zu sieben Nachbarländern wieder her, wie vor Corona-Zeiten. Italien ist davon aber noch ausgenommen. Zur Reisefreiheit fand am 3. Juni ein runder Tisch statt, nach dem Ministerrat wurden die Grenzöffnungen bekannt gegeben.
Geöffnet werden die Grenzen zu Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. „Reisefreiheit ist ein wesentliches Thema – hier geht es nicht nur um den Urlaub, sondern auch um Familienbesuche und Geschäftsreisen“, so Außenminister Alexander Schallenberg. Man kehre zur „Vor-Corona-Situation“ zurück – jemand der also aus diesen Ländern nach Österreich zurückkommt, für den gelten keine Quarantäne-Maßnahmen und keine nötigen Testungen mehr.
Österreich gehe hier in eine Vertrauensvorlage gegenüber den Nachbarn und den eigenen Staatsbürgern, die Nachbarstaaten sollten spätestens mit 15. Juni nachziehen, so Schallenberg.
Italien noch nicht möglich
Eine Öffnung zu Italien würden die Corona-Zahlen noch nicht zulassen, so Schallenberg. „Wir sehen aber, dass sich die Situation in einigen Regionen wie Südtirol deutlich verbessert hat.“ Den Vorschlag aus Bozen, regional zu öffnen, werde man sich sehr ernst ansehen. „Ich möchte klar betonen: Das ist kein gegen Italien gerichteter Beschluss – das Ziel ist klar die Öffnung gegenüber Italien, sobald das irgend vertretbar ist“, so Schallenberg.
Nächste Woche soll es hier eine neue Evaluierung geben. Gesundheitsminister Rudi Anschober kündigt hier Zusammenarbeit mit Italien an.
„Hausverstand als bester Reiseschutz“
Grundsätzlich gelte bei der neuen Reisefreiheit: durch die Lockerungsmaßnahmen nach außen dürfe nicht riskiert werden, dass alles was bislang geschafft wurde, leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Schallenberg appelliert an Hausverstand und Eigenverantwortung: „Wir alle haben erlebt, wie schnell die Situation kippen kann. Jeder der ins Ausland fahren muss oder will, sollte sich das gut überlegen. Für mich ist auch wichtig: Mit wem komme ich im Ausland in Kontakt – und komme ich von dort alleine wieder zurück. Denn ganz offen: Die Lust im Außenministerium, eine zweite Rückholaktion zu starten, ist sehr überschaubar“, findet Schallenberg klare Worte.
Reisehinweis bleibt aufrecht
Grundsätzlich gelte 2020: Der Hausverstand sei der beste Reiseschutz. „Global stecken wir noch mitten in der Krise“. Der globale Reisehinweis auf hohes Sicherheitsrisiko bleibt vorerst aufrecht. Die derzeitige Empfehlung sei: auf nicht notwendige Reisen verzichten.
„Wichtiger Impuls für Export- und Tourismusbundesland OÖ“
Die vollständige Reisefreiheit in alle Nachbarländer Österreichs außer Italien habe gerade für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich enorme Trageweite, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Für die Betriebe ist das ein besonders positives Signal, und insbesondere auch für die grenznahen Regionen im Mühl- und im Innviertel.“
„Nach der Wiedereröffnung der Hotels, Beherbergungs- und Freizeitbetriebe Ende Mai gibt es mit dem Aus für Grenz- und Gesundheitskontrollen zu unseren Nachbarländern einen weiteren wichtigen Schub für die Tourismuswirtschaft in Oberösterreich“, zeigt sich auch Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner erfreut. „Oberösterreichs Tourismusbetriebe profitierten in der Sommersaison des Vorjahres rund zur Hälfte von Gästen aus dem Ausland und hier vor allem von Touristen aus Deutschland mit 24 Prozent der Nächtigungen insgesamt sowie von Gästen aus Tschechien, der Slowakei und den anderen Nachbarländern. Wir freuen uns, wenn wir aus unseren Nachbarländern bereits ab morgen schon wieder Gäste bei uns in Oberösterreich begrüßen dürfen“, so Landesrat Achleitner.
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