
OÖ. Am 13. Dezember treten europaweit neue Fahrpläne in Kraft. Das Land OÖ und der OÖ Verkehrsverbund nutzen den Fahrplanwechsel und bauen das Angebot für die Fahrgäste auf den ÖBB Nahverkehrsstrecken um insgesamt rund 300.000 Fahrplan-Kilometer aus: Angebotsverdichtungen auf der Weststrecke, zusätzliche Abendverbindungen auf der Mattigtal- und der Kammererbahn sowie die Wiedereinführung des Wochenendverkehrs auf der Kammererbahn sollen das Angebot für Fahrgäste noch attraktiver machen.
Die wesentlichsten Änderungen im Überblick:
Strecke 101 Weststrecke, Linz Hbf. – Salzburg Hbf: Auf der gesamten Strecke Linz – Salzburg gibt es nun einen durchgehenden Stundentakt durch zusätzliche Züge an Sonn- und Feiertagen im Abschnitt zwischen Attnang-Puchheim und Straßwalchen. Drei Regionalzüge aus dem Salzkammergut werden nun auch am Wochenende - und somit täglich - über Attnang-Puchheim hinaus nach Linz Hbf weitergeführt.
Strecke 133 Donauuferbahn, Linz. – St. Valentin – St. Nikola/Donau: Zusätzliche Vormittags- und Abendverbindungen zwischen St. Valentin und St. Nikola/Donau verdichten das Angebot.
Strecke 140 Pyhrnbahn, Linz – Kirchdorf – Selztal: Durch die Bestellung zusätzlicher Züge werden die Abendverbindungen vor allem für die Pyhrn-Priel Region ausgebaut und es wird eine zusätzliche Verbindung von Graz nach Linz geschaffen.
Strecke 141 Summerauer Bahn, Linz – Summerau: Drei zusätzliche Züge zwischen Linz Franckstraße und Linz Hbf. Durch die zusätzliche Verbindung um 16:40 Uhr stärken Land OÖ und OÖVV vor allem den Pendlerverkehr der Industriebetriebe. Das Vormittagsangebot von Linz nach Budweis und Prag wird neu geordnet.
Strecke 142 Mühlkreisbahn, Linz Urfahr – Aigen-Schlägl: Ausbau des ganzjährigen Angebots auf einen ¼-Stundentakt zwischen Linz Urfahr und Rottenegg durch zusätzliche Züge von Montag bis Freitag in den Ferien.
Strecke 150 Passauerbahn, Linz - Wels - Passau: Zusätzlicher Halt des Regionalexpress REX 1788 an der Station Haiding an Werktagen außer Samstag. Abfahrt Linz Hbf um 17:50 Uhr, Ankunft Haiding um 18:14 Uhr.
Strecke 151 Innkreisbahn, Linz – Wels – Neumarkt-K. – Braunau – Simbach: Ausweitung des Angebots mit einem zusätzlichen Zug samstagmorgens von Wels nach Linz.
Strecke 153 Almtalbahn, Wels – Sattledt – Grünau: Aufgrund des starken Ausflugstourismus ins Almtal, weiten Land OÖ und OÖVV das Angebot mit zusätzlichen Zügen von Montag bis Freitag in den Ferien aus. So können mehr Menschen das Almtal auch in den Ferien ohne Auto erreichen und dadurch nachhaltig und umweltschonend reisen.
Strecke 170 Salzkammergutbahn: Mehr Direktverbindungen nach Linz. Drei Regionalzüge aus dem Salzkammergut werden täglich über Attnang-Puchheim hinaus nach Linz Hbf weitergeführt. Die letzte Verbindung von Stainach-Irdning nach Bad Aussee erhält einen Anschluss vom IC aus Graz Hbf und fährt deshalb in Stainach-Irdning später ab.
Stecke 171 Hausruckbahn, Attnang-Puchheim – Ried/I. – Schärding: Mit zusätzlichen Verbindungen am Vormittag wird eine bislang bestehende Angebotslücke geschlossen.
Strecke 172 Kammererbahn, Attnang-Puchheim – Vöcklabruck – Kammer-Schörfling: Die größte Ausweitung des Fahrplanangebots gibt es auf der Kammerer Bahn. Durch zusätzliche Züge morgens und abends besteht nun von Montag bis Freitag durchgehend eine stündliche Verbindung. Um den nachhaltigen Ausflugstourismus vor allem zum Attersee zu stärken, wird der Wochenendverkehr mit Verbindungen im 2-Stundentakt zwischen Kammer-Schörfling und Vöcklabruck wieder eingeführt.
Strecke 190 Mattigtalbahn, Braunau/I. – Steindorf b. Straßwalchen – Salzburg Hbf: Zusätzlicher Zug um 22:03 Uhr von Freilassing über Salzburg nach Braunau und zusätzliche Halte in Teichstätt und Achenlohe bei den Abendverbindungen aus Salzburg.
Auf den von Stern & Hafferl betriebenen Bahnen werden keine Änderungen vorgenommen.
Günter Steinkellner, Landesrat für Infrastruktur: „Der wichtigste Grund, warum Fahrgäste auf den Öffentlichen Verkehr umsteigen oder ihn öfter nutzen, ist ein verbessertes Angebot. Aus diesem Grund bauen wir mit dem heurigen Fahrplanwechsel das Angebot im regionalen Schienenverkehr um insgesamt rund 300.000 Bahnkilometer aus. Wir werden nur mit einem qualitativ und quantitativ hochwertigen ÖV-Angebot die Mobilitätswende schaffen. Deshalb investieren wir auch heuer wieder intensiv in den Ausbau des Angebots, damit die Menschen schnell und umweltschonend an ihr Ziel kommen.“
Herbert Kubasta, Geschäftsführer der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft: „Neben den beiden für uns wichtigsten Zielgruppen, den Pendlerinnen und Pendlern und den Schülerinnen und Schülern, sollen die zahlreichen Angebotserweiterungen vor allem auch die nachhaltige und umweltfreundliche Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu touristischen Highlights wie etwa dem Almsee, Kasberg oder Attersee fördern. Mit der Einführung des Freizeit-Tickets OÖ und unserer Zusammenarbeit mit dem OÖ Tourismus wollen wir Staus und volle Parkplätze in den Tourismusgebieten laufend reduzieren.“
Paul Sonnleitner, Regionalmanager OÖ der ÖBB-Personenverkehr AG: „Der neue Fahrplan bringt für unsere Fahrgäste in Oberösterreich auch heuer wieder zahlreiche Verbesserungen. Damit das Angebot von Pendlerinnen und Pendlern und für Freizeit- und Ausflugsfahrten noch besser genutzt werden kann, weiten wir gemeinsam mit dem Land OÖ und dem OÖVV das Angebot vor allem am Vormittag, in den Abendstunden und am Wochenende aus. Zum Beispiel auf der Hausruckbahn, der Donauuferbahn, der Pyhrnbahn und der Weststrecke. Hervorheben möchte ich die historische Verbesserung auf der Kammererbahn mit der Wiederaufnahme des Verkehrs am Wochenende: Samstag und Sonntag im 2-Stundentakt direkt zum Attersee, von Montag bis Freitag sogar im Stundentakt.“
Linie 170 Salzkammergutbahn - Die einzige wirkliche Verbesserung im oberösterreichischen Salzkammergut ist nur der IC 1018/1019, der nun in einer eigenen Trasse, zusätzlich zum REX davor, fährt. Das wurde aber auch Zeit, denn die bisherige Lösung mit dem REX, der ab Attnang zum IC nach Wien wurde, war für Umsteiger nach Salzburg unbrauchbar. Der REX kam meistens in Attnang mindestens 15 Minuten verspätet an und der Anschluss-IC Richtung Salzburg wartete nicht. Der neue Intercity hält von Stainach-Irdnung bis Ebensee in allen Orten, dann noch in Altmünster und Gmunden, im steirischen Bad Mitterndorf sogar an beiden Haltepunkten. Wieso man Traunkirchen und Pinsdorf nun die umsteiglose Verbindung von/nach Wien nimmt, erschließt sich mir nicht. In Kainisch werden wohl auch nicht mehr Personen zusteigen als in Traunkirchen. Gerade Traunkirchen als Fremdenverkehrsdestination am Traunsee verliert damit an Attraktivität. Leider wurde auch der ursprüglich angedachte letzte Zug, so wie er momentan an Samstagen und Sonntagen fährt, unter der Woche doch nicht umgesetzt, das heißt die letzte Bahnverbindung Richtung Attnang-Puchheim, abgesehen vom Bus um 21:42, fährt ab Bad Ischl um 19:36! Das soll kundfreundlich sein. Auch der Zug knapp nach 22:00 ab Attnang ins Salzkammergut kommt nicht, dh. auch hier keine Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs.