Erste Corona-Impfungen in Österreich verabreicht
WIEN/OÖ/NÖ. Am Vormittag wurde an der MedUni Wien den ersten fünf Freiwilligen in Österreich die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 verabreicht. Drei Frauen und zwei Männer über 80 Jahren ließen sich impfen. Es ist der symbolische Start für die größte Impfkampagne Österreichs bislang.
Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht von einem historischen Tag. „Wir wissen, dass mit dem heutigen Tag die Pandemie nicht einfach vorbei sein wird, aber die Impfung ist der Game Changer und der wird mit dieser Phase eingeläutet“, so Kurz.
Eine 84-jährige Pensionistin - Theresia Hofer aus dem Marchfeld - war die Erste, die sich in Österreich gegen Corona impfen hat lassen. Sie und zwei weitere Frauen sowie zwei Männer, Risikopatienten über 80 Jahre, waren die ersten. Sie haben sich freiwillig gemeldet und bekamen – begleitet von Kameras und Politikern - an der MedUni Wien die ersten Impfungen. Durchgeführt wurden sie von der Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie und Vorsitzenden der österreichischen Impfkommission Ursula Wiedermann-Schmidt und dem Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer Thomas Szekeres.
„Ich bin froh, erleichtert und stolz über den heutigen Tag“, so Wiedermann-Schmidt. „Froh, weil ich selber im Sommer nicht so sicher war, dass wir Ende des Jahres den ersten Impfstoff haben werden. Erleichtert, weil unsere Patienten nun geschützt werden können und weil es für alle eine Wende der Situation ist. Und stolz für die MedUni Wien, weil wir hier die ersten Patienten geimpft haben und miterleben konnten, dass alle sehr freudig waren und die Impfung sehr gut vertragen haben.“ Bei den Personen, die heute an der MedUni Wien als erstes geimpft wurden, seien nach der Impfung keine Reaktion aufgetreten, es sei von keinen Schmerzen und Beschwerden berichtet worden. „Wir wissen allerdings, dass es zu lokalen Nebenwirkungen kommen kann, daher ist Aufklärung sehr wichtig“, so die Vorsitzende der Impfkommission.
„Großer Tag für Wissenschaft und Forschung“
Großer Dank gelte der Wissenschaft, so Kurz, „ohne die global vernetzte Forschung wäre dieser heutige Tag nicht möglich gewesen. Es ist beeindruckendes geleistet worden.“ Gesundheitsminister Rudi Anschober spricht von einem „großen Tag für Wissenschaft und Forschung, es ist der erste Tag der Wende, ein Tag der Hoffnung, denn die Impfung ist der entscheidende Schlüssel, um die Pandemie zu besiegen. Es braucht jetzt aber auch Geduld, denn wir sind abhängig von weiteren Marktzulassungen, von Lieferungen. Aber Schritt für Schritt werden immer mehr Menschen die Chance einer Impfung erhalten“, so der Gesundheitsminister.
In der Nacht auf 26. Dezember ist über den Grenzübergang Suben die erste Impfstoff-Lieferung von Biontech/Pfizer in Österreich angekommen, 10.000 Dosen wurden geliefert, damit können nun 5.000 Personen geimpft werden, da die Impfung zwei Teilimpfungen innerhalb einiger Wochen braucht.
Start auch in Oberösterreich und Niederösterreich
Zu Mittag werden auch in Oberösterreich symbolisch die ersten Impfungen verabreicht. Gestartet wird im Bezirksalten- und pflegeheim Sierning (Bezirk Steyr-Land) mit den ersten Freiwilligen. Zehn Personen sollen hier heute geimpft werden, die erste werde eine 89-Jährige sein. Und auch die Pflegedienstleiterin werde sich laut ORF OÖ heute impfen lassen.
LH-Stellvertreterin Gesundheitsreferentin Christine Haberlander, Sozialreferentin Birgit Gerstorfer, Bezirkshauptfrau und Obfrau des Sozialhilfeverbands Steyr-Land Carmen Breitwieser und Primar Bernd Lamprecht (Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum), werden dazu am Nachmittag vor die Presse treten.
In Niederösterreich wird in St. Pölten ebenfalls am heutigen 27. Dezember gestartet, zu Mittag im Landespflegeheim an der Traisen.
Die nächsten Lieferungen mit Covid-Impfstoff nach Österreich stehen unterdessen bevor - in den nächsten drei Monaten sollen knapp eine Million Dosen von Biontech/Pfizer nach Österreich kommen.
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