Am 12. März vor 83 Jahren marschierte Adolf Hitler in Linz ein
LINZ. Am 12. März 1938 begannen mit dem Einmarsch von Adolf Hitler und den deutschen Truppen in Linz sieben Jahre nationalsozialistischer Diktatur. 83 Jahre später erinnern die Arbeitsgemeinschaft der NS-Opferverbände und Widerstandskämpfer sowie Bürgermeister Klaus Luger mahnend an das dunkelste Kapitel Österreichs: „Trotz der aktuellen, von einem Virus ausgelösten größten Krise unserer Zeit dürfen wir niemals die größte von Menschen verursachte Katastrophe des 20. Jahrhunderts vergessen!“
Nach dem 2. Weltkrieg gründeten ehemalige Widerstandskämpfer und Verfolgte drei Opferverbände – der Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, die ÖVP-Kameradschaft der politische Verfolgten und der KZ-Verband/Verband der Antifaschisten – und in Folge eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft, um dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus mehr Nachdruck zu verleihen. Im Jubiläums-Gedenkjahr 1988 errichteten sie in Linz ein gemeinsames Denkmal am Bernaschekplatz in Linz. Dieses dient auch heuer, 83 Jahre nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Linz, dem parteiübergreifenden Gedenken.
„Die Schwäche des demokratischen Österreichs hat der faschistischen Diktatur den Weg geebnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden parteiideologische Grenzen überwunden und der Grundstein für jenes Österreich geschaffen, in dem wir heute leben dürfen. Achten wir auch im Angesicht der aktuellen Gesundheitskrise die Demokratie und die Regeln eines respektvollen Miteinanders“, mahnt der Landesvorsitzende des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, Samuel Puttinger.
„Die Überparteilichkeit unserer Gedenkaktivitäten ist mir ein besonderes Anliegen. Da bedauerlicherweise die überlebenden Opfer und Zeitzeugen altersbedingt immer weniger werden, ist unsere gemeinsame Aufklärung der nachfolgenden Generationen über die Ereignisse während der Okkupation umso wichtiger“, so der Landesvorsitzende der ÖVP Kameradschaft, Marcus Zimmerbauer.
„Von Beginn an gab es in Linz und Österreich Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer, die gegen die Besatzer auftraten und so den später in der Moskauer Deklaration von 1943 geforderten „eigenen Beitrag“ zur Befreiung Österreichs vom Faschismus leisteten. Ihre Taten und Opfer sind es, an die wir uns erinnern wollen, für sie verteidigen wir die historische Wahrheit“, so Harald Grünn, Landesvorsitzender des KZ-Verband/VdA Oberösterreich.
„Das Gedenken an den Beginn der Gräuel des nationalsozialistischen Terrors und des unmittelbar damit verbundenen Zweiten Weltkriegs relativiert auf sehr bedrückende Art die Sicht auf viele Dinge, die heutzutage als Einschränkung oder Verzicht verstanden werden, und lässt demütig werden. Umso wichtiger ist es, dass wir uns an diese Zeit erinnern und uns selbst ermahnen, unsere damals verlorenen und später wiedergewonnenen Rechte zu wahren und vor allem die Freiheit gegen jede Art der Diktatur zu verteidigen“, so Bürgermeister Klaus Luger.
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