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„Wir wollen keine Rallye-Strecke mitten durch die Innenstadt“

Jürgen Affenzeller, 04.05.2021 09:55

LINZ. Seit Jahren kämpfen Anrainer im Linzer Neustadtviertel um Verkehrsberuhigungs-Maßnahmen, mehrere schreckliche Verkehrsunfälle innerhalb nur weniger Tage bringen das Fass nun zum Überlaufen. „Wir sind wütend und fordern die Verantwortlichen auf, zu handeln“, pochen Bürger auf Maßnahmen.

Vor allem die überbreiten Einbahnen Humboldt- und Dinghoferstraße animieren viele Autofahrer zum Rasen. Zuletzt gab es bei Unfällen zwei Todesopfer. (Foto: Privat)

Raser, Poser, Hobby-Rennfahrer: Die leidgeprüften Bewohner im Linzer Neustadtviertel stiegen bereits vor fünf Jahren auf die Barrikaden. Damals wurden vom Verkehrsreferenten (Markus Hein, Anm.) Sofortmaßnahmen in Aussicht gestellt – von baulichen Veränderungen bis hin zu nächtlichen Durchfahrtsverboten stand vieles im Raum. „Herausgekommen sind lediglich zwei kleine Bodenschwellen – und das für einen ganzen Stadtteil“, schüttelt Werner Hudelist von der Initiative „Lebenswerter Hessenplatz und Umgebung“ den Kopf. Nach drei Unfällen innerhalb der letzten Tage, die auch zwei Todesopfer forderten, platzt der Initiative endgültig der Kragen.

Zwei Tote nach Unfällen

Am 28. April flüchtete ein Motorradlenker vor einer Zivilstreife, missachtete rote Ampeln und prallte gegen einen E-Scooter-Fahrer. Beide erlagen ihren Verletzungen. Nur wenige Tage zuvor wurde eine Mutter mit ihren beiden Kleinkindern beim Überqueren des Schutzweges von einem Auto gerammt und zu Boden geschleudert. Die Familie wurde dabei schwer verletzt. „Zusätzlich zu einer polizeilichen Überwachung sind auch präventive Maßnahmen notwendig, die das Neustadtviertel unattraktiv für Raser, Poser und lautstarke Spaßfahrten machen. Diese Maßnahmen liegen ausschließlich in der Hand der Stadt Linz. Wir wollen keine Rallye-Strecke mitten durch die Innenstadt“, so Werner Hudelist.

Politik will Raser nun einbremsen

In der nächsten Sitzung des Gemeinderates am 27. Mai stellen die Linzer Grünen einen Antrag auf eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 im gesamten Neustadtviertel. „Es braucht bauliche Maßnahmen zur Verengung des Straßenraumes – zum Beispiel durch Begrünungen – und eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 im gesamten Viertel. Die Raser müssen endlich eingebremst werden“, begründet Klubobmann Helge Langer diese Maßnahme.

Der Linzer Verkehrsreferent Markus Hein kündigt an: „Was wir prüfen werden, ist der Ausbau an stationärer Geschwindigkeitsüberwachung in diesem Bereich. Wenn es um die Poser im Neustadtviertel geht, verfügt der Großteil laut Auskunft der Polizei über einen Migrationshintergrund. Hier wird man auch die entsprechenden Migrationsvereine einzubinden haben.“


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Jürgen Walter
Jürgen Walter
08.05.2021 01:55

Raserei

Sehr geehrte Verantwortliche der Linzer Politik, der Raser Verkehr auch in der Bismarckstraße nimmt täglich zu, aber wahrscheinlich muss es erst ein Kind treffen das auf die Straße geht und erfasst wird bevor etwas geschieht. Eine zusätzliche bauliche Veränderung ist hier dringend notwendig. Das ist keine Aufgabe der Polizei sondern der Politik. Ich hoffe dass endlich etwas passiert.

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Thomas
Thomas
07.05.2021 14:00

Genug geprüft - es ist Zeit zum Handeln

Die gesetzlichen Grundlagen sind gegeben. Die Vorschläge liegen alle auf dem Tisch. Worauf warten Sie, Herr Stadtrat? Übrigens, welchen "Hintergrund" diese Personen haben, ist völlig uninteressant.

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Peter
Peter
05.05.2021 19:12

Verantwortung übernehmen - Herr Hain!

"Hier wird man auch die entsprechenden Migrationsvereine einzubinden haben.“... die Aufgabe der VerkehrsPOLITIK ist jener, die für die Verkehrspolitik verantwortlich sind. Herr Hain! Was sind sie von Beruf? Übernehmen Sie Verantwortung. Und es sei ihnen bewusst, dass ein der Klappenauspuff keinen unterschied zwischen Mitgrationshintergund und einheimisch kennt. Er verusacht ungebührlichen Lärm auf Kosten aller Anwohner. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Politikern die nur schön reden oder auch Handeln. Sie können "schön" Reden. "Es wird geprüft..." Wie lange den noch? Wann handeln Sie endlich!