Sicherheits- und Rettungsorganisationen bündeln Interessen und Forderungen im gemeinsamen Freiwilligen-Manifest
OÖ. Sie helfen Menschen in der Not, geben Nähe und ermöglichen Leistungen, die es sonst nicht gäbe. Das, was Freiwillige täglich leisten, ist nicht selbstverständlich. Ihre Anliegen gilt es, mit einer starken Stimme zu vertreten und damit Hilfe für die Bevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen. In einem Freiwilligen-Manifest bündelten Sicherheits- und Rettungsorganisationen nun ihre Interessen und Forderungen.
Egal, ob im Sportverein, bei der Musikkapelle, in den Gemeinden, bei der Feuerwehr, in der Nachbarschaftshilfe und in Rettungsorganisationen wie dem OÖ. Roten Kreuz. Vier von zehn Oberösterreichern engagieren sich freiwillig. Sie finden Sinn und Spaß im Leben, sammeln Erfahrungen und fühlen sich als wertvoller Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft. Ohne ihr freiwilliges Engagement könnten viele Leistungen für bedürftige Menschen in unserem Bundesland nicht angeboten werden.
Stimme der Zivilgesellschaft als Motor
Alleine in Oberösterreich werden pro Woche 2,8 Millionen Arbeitsstunden von Freiwilligen geleistet. Der Wert ihres Engagements ist unbezahlbar und nicht selbstverständlich. Deshalb braucht es bessere Rahmenbedingungen, die Menschen motivieren, Zeit zu spenden und mit ihren Kompetenzen das Gemeinwohl unserer Gesellschaft stärken. „Wer sich freiwillig engagiert, darf keine persönlichen Nachteile erfahren“, bringt es OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger auf den Punkt.
Um gemeinsame Anliegen mit starker Stimme zu vertreten und Hilfe für die Bevölkerung nachhaltig sicherzustellen, bündelten freiwillige Sicherheits- und Rettungsorganisationen wie OÖ. Rotes Kreuz, Landesfeuerwehrverband, Arbeiter-Samariterbund OÖ., Bergrettung OÖ., Wasserrettung OÖ., Höhlenrettung und der OÖ. Zivilschutzverband ihre Forderungen in einem Freiwilligen-Manifest.
Das Freiwilligen-Manifest beinhaltet folgende Punkte:
- ein regelmäßiger Freiwilligenbericht für Oberösterreich. So wird Freiwilligkeit sichtbarer und der Nutzen transparent. Der Bericht ermöglicht, Trends rechtzeitig zu erkennen und ggf. Rückschlüsse auf die Entwicklung freiwilligen Engagements zu ziehen.
- ein Freiwilligenrat auf Landesebene mit Vertretern aller Freiwilligenorganisationen, um deren Belange eine stärkere Stimme zu geben. Die Inhalte stellen die Organisationen, die Koordination übernimmt das Land
- stärkere Berücksichtigung freiwilligen Engagements bei Bewerbungen in öffentlichen und landesbeteiligten Unternehmen bzw. bei Aufnahmetests für Studenten (z.B. Medizinstudium)
- ein Fonds zur Förderung der Strukturentwicklung von Freiwilligenorganisationen, Nachhaltige Personalressourcen und-Strukturen sichern anstatt kurzfristiger Projektförderung
- das Schaffen von Fördermodellen für Unternehmen, um die Freiwilligkeit zu unterstützen sowie die Auszeichnung von Betrieben, die sich besonders für das freiwillige Engagement ihrer Mitarbeiter einsetzen und günstige Rahmenbedingungen schaffen.
- Vergünstigungen für Freiwillige (z.B. vergünstigte Eintritte in Kommunalbetrieben wie Freibäder, öffentliche Verkehrsmittel, Museen und Kulturstätten).
„Das Freiwilligen-Manifest sichert nachhaltige Hilfe und vertritt die Forderungen einer aktiven Zivilgesellschaft mit einer gemeinsamen Stimme. Mit Ihrer Unterschrift stärken Sie Mut, Menschlichkeit und Zusammenhalt!“, appelliert Aichinger. Eine Unterstützungserklärung ist ua. online auf www.nachrichten.at/manifest möglich.
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