Hunderte gedachten verstorbener Ärztin am Linzer Taubenmarkt
LINZ. Nach dem tragischen Tod der Seewalchner Allgemeinmedizinerin Lisa-Maria Kellermayr gedachten Montagabend zahlreiche Menschen bei Mahnwachen in ganz Österreich der Medizinerin. Am Linzer Taubenmarkt kamen rund 300 Menschen zusammen, um ihre Anteilnahme und Betroffenheit auszudrücken und stellten Kerzen nieder.
Von 20 bis 21 Uhr fand die Gedenkveranstaltung am Taubenmarkt statt, laut Angaben der Polizei nahmen rund 300 Personen teil. Die Mahnwache in Linz war damit die größte Gedenkveranstaltung in Oberösterreich. Organisiert wurde die Gedenkveranstaltung von der Initiative „#YesWeCare“. Nach einer kurzen Ansprache der Veranstalterin blieb die Menge lange in stiller Andacht stehen.
Mahnwachen fanden am Montagabend auch in Wels (mehr dazu hier), Steyr und Graz statt. Und auch am Wiener Stephansplatz mit Lichtermeer, organisiert von „#YesWeCare“-Initiator Daniel Landau. In Wien läuteten auch die Glocken des Doms.
Drohungen und Hass ausgesetzt
Kellermayr war am Freitag tot in ihrer Praxis gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft Wels bestätigte einen Suizid. Die Ärztin war zahlreichen Drohungen und Hassnachrichten von Impfgegnern und Corona-Leugnern ausgesetzt gewesen und sah sich gezwungen, ihre Ordination zu schließen. Kritik übte sie an den Behörden wegen Untätigkeit. Polizei und Staatsanwaltschaft werden nach Kellermayrs Suizid stark kritisiert. Der Vorwurf: Es sei zu wenig getan geworden, um die Täter auszuforschen bzw. die Ärztin zu schützen.
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