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Begleitung auf Amtswegen: Verein dieziwi für Projekt "mitgehn" mit SozialMarie ausgezeichnet

Nora Heindl, 02.05.2023 16:48

LINZ/WIEN. Beim Projekt „mitgehn“ werden Menschen in schwierigen Lebenslagen von Freiwilligen bei Behördengängen begleitet – ein innovativer Zugang, um Exklusion und Beschämung zu verhindern, heißt es in der Jurybegründung. Für das Projekt wurde der Verein dieziwi gemeinsam mit der Armutskonferenz bei einer festlichen Gala in Wien mit der SozialMarie prämiert.

 (Foto: SozialMarie)
(Foto: SozialMarie)

Bei der Preisverleihung im Wiener Theater Akzent wurden 15 Projekte aus Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei für ihre soziale Innovationskraft mit der SozialMarie ausgezeichnet – unter den Preisträgern auch das Projekt „mitgehn“, das gemeinsam vom Verein „dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt“, der Armutskonferenz und der Plattform „Sichtbar werden“ entwickelt wurde.

„Dieser Preis bestätigt die großartige Arbeit des gesamten Teams“, freut sich dieziwi-Geschäftsführerin Petra Pongratz. „Alle Vereine und Initiativen, die ein ähnliches Projekt in ihrem Umfeld realisieren wollen, lade ich herzlich ein, uns zu kontaktieren – wir geben gerne unsere Erfahrungen und Informationen weiter!“

Allein die Begleitung reduziert Beschämung

Beim Projekt „mitgehn“ können Menschen, die von Armut bedroht oder betroffen sind, Personen mit Beeinträchtigungen, psychischen oder chronischen Erkrankungen sowie Alleinerziehende um Begleitung bei ärztlichen Terminen oder bei Behördengängen ansuchen. Durch die Anwesenheit eines freiwilligen Begleiters wird Diskriminierung und Beschämung reduziert oder verhindert.

„Nur dabei zu sein und zuzuhören, kann mehr bewirken, als wir denken“, heißt es in der Jurybegründung. „Das Projekt beschreitet neue Wege, schafft Bewusstsein auf Ämtern und bei Freiwilligen und reduziert gleichzeitig das Stressniveau der Betroffenen. Ein innovativer Zugang, um die anhaltenden Probleme von Exklusion und Beschämung anzugehen!“

Von Betroffenen selbst entwickelt

Der Bedarf und der Wunsch für das Projekt wurde von Menschen mit Armutserfahrung selbst geäußert. Während der Entwicklung und Pilotumsetzung waren immer alle Zielgruppen und Stakeholder mit eingebunden, von den Betroffenen selbst über Freiwillige bis hin zu Mitarbeitern von Ämtern und Behörden, die Feedback und Rückmeldungen eingebracht haben.

„mitgehn“ unterstützt Betroffene dabei, Termine mit weniger Ängsten, Stress und psychosozialem Druck wahrzunehmen. Zudem ermöglicht und stärkt es freiwilliges Engagement und gibt Freiwilligen Einblick in die Lebensrealität von benachteiligten Personen. Das entwickelte Konzept steht für andere Organisationen zur Verfügung, dadurch können auch andere soziale Einrichtungen „mitgehn“ in ihr Angebot aufnehmen. Interessierte Organisationen werden bei der Implementierung unterstützt und beraten und Erfahrungen aus dem Pilotprojekt weitergegeben.


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