Flugplatz und Biodiversität: Linz zeigt, wie das zusammenpassen kann
LINZ. Einst von mächtigen Auwäldern umgeben war der Linzer Segelflugplatz an der Donau am Tankhafen. Diese mussten nach und nach Industriebetrieben weichen, einzig in den Randbereichen hat sich der Artenreichtum gehalten. Die Naturkundliche Station der Stadt Linz hat nun ein Konzept zur Förderung dieser Biodiversität umgesetzt.
Die Randbereiche des Segelflugplatzes Linz-Ost sind für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten „Über-Lebensraum“ im Industriegebiet. Flurgehölze, magere Wiesenböschungen, blütenreiche Fettwiesen, Hochstaudenfluren und Gewässer fungieren als unterschiedliche Lebensräume für unzählige Organismen.
Das machte auch ein Sensationsfund im April diesen Jahres deutlich: so konnte auf dem Segelflugplatz erstmals für Oberösterreich die Ostamerikanische Mauerwespe nachgewiesen werden.
Gewinnerprojekt beim Grand Prix der Biodiversität
Die Naturkundliche Station der Stadt Linz hat zur Förderung und Erhaltung des dortigen Artenreichtums ein Konzept entworfen, das beim „Grand Prix der Biodiversität“ vergangenen Dezember als eines der siebzig Gewinnerprojekte ausgezeichnet wurde. Für die Umsetzung erhielten die Gewinner ein Preisgeld von 5000 Euro.
Nisthilfen für Vögel und Unterschlupf für Fledermäuse
Mit dem Preisgeld konnten Vogelnistkästen angekauft werden, von denen nun vor allem Blau-, Hauben- und Kohlmeisen sowie Sperling, Trauer- und Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz und Kleiber profitieren. Gemeinsam mit den am Flugplatz angesiedelten Segelsportclubs setzten die Mitarbeiter der Naturkundlichen Station zudem Sträucher und montierten Mauerseglernistkästen und Fledermausbretter. Fledermausarten, die in Spalten an Gebäuden Unterschlupf suchen, finden in diesen Brettern ein Ersatzquartier.
Neue Amphibienteiche und Infotafeln für Besucher
Auch die schon in die Jahre gekommenen Amphibienteiche wurden erneuert und ein neuer Teich angelegt. Diese sollen auch Lebensraum für die stark bedrohte Wechselkröte bieten. Ein Teil der Linzer Bevölkerung nutzt den Segelflugplatz-Ost als Naherholungsgebiet. Für sie wurden entlang der Spazierwege acht Informationstafeln angebracht, die auf die Bedeutung des Geländes für den Klimaschutz, die Natur und die Artenvielfalt aufmerksam machen.
„Das von der Naturkundlichen Station der Stadt Linz entworfene Konzept ist mit Recht beim 'Grand Prix der Biodiversität' im Dezember vergangenen Jahres als Gewinnerprojekt ausgezeichnet worden.“, freut sich Klimastadträtin Eva Schobesberger, die den Experten der Naturkundlichen Station und allen Projektbeteiligten ihren Dank aussprach.
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