Standing Ovations bei Premieren-Lesung: Chris Müller präsentiert sein Buchdebut
LINZ. Mit einem „autobiografischen Atlas für Aufbrüchige und Aufmüpfige“ gibt der Gründungsdirektor der Tabakfabrik Linz und Nestroy-Preisträger Chris Müller sein Autoren-Debüt: „Achtet auf die Möwen!“ heißt das Werk, für das er Standing Ovations bei der ausgebuchten Premieren-Lesung in der Tabakfabrik erntete.
Künstler, Musiker, Intendant des Theater Hausruck, Gründungsdirektor der Tabakfabrik Linz, Nestroy-Preisträger, Unternehmer, Immobilienentwickler, Vordenker für einen Digitalen Humanismus und Schriftsteller: In seinem selbstironischen und autobiografischen Erstlingswerk „Achtet auf die Möwen“ vereint Chris Müller in 13 Kapiteln und auf fast 200 Seiten Erinnerungen aus seiner Kindheit und Denkzettel aus seinen wilden Berliner Jahren, erzählt vom Aufstieg des Theater Hausruck, seinen 4.135 Tagen im Dienste der Tabakfabrik Linz und was ihn bewog, wieder zu neuen Ufern aufzubrechen. Das Logbuch lotst Leser im Takt der Jahrzehnte durch ein Konzentrat aus Anekdoten, Zeitgeist und Alltagsphilosophie.
Entstanden ist dabei ein Plädoyer für Schaffenskraft, Wagemut, Kreativität und Hoffnung. Ein assoziativer Atlas für Aufbrüchige und Aufmüpfige, für Schiffbrüchige und Suchende, Zerrissene und Verwundete. Nebst selbstironisch-heiterem Ton sind es die vielen originellen Querverweise, die von Herman Melvilles „Moby-Dick“ über Giacomo Casanova und Jonathan Harker bis hin zu John F. Kennedy und einem gewissen Friedrich von Ledebur reichen und das Buch zu einer inspirierenden Lektüre machen.
Asbestentsorger und Türsteher
Müllers außergewöhnliche Biografie will Mut und Lust aufs Ausprobieren und Aufmüpfigsein machen, sie ist eine Ehrerbietung an seine vielen Wegbegleiter und an ein leidenschaftlich geführtes Leben: Vom Bundesheer im Auto der Mama getürmt und auf der griechischen Party-Insel Ios angeschwemmt, schlug sich der heute 50-Jährige mit wenig Erspartem und Gelegenheitsjobs als Türsteher durch, lernte seine erste große Liebe kennen und folgte ihr nach Berlin. Dort schlug er sich als Bauarbeiter, Asbestentsorger, Filmkomparse und Stage-Manager einer Rockband durch, ehe er zehn Jahre später nach Oberösterreich zurückkehrte, an der Kunstuniversität studierte, heiratete und Vater zweier Kinder wurde.
Erfolgreiche Transformation
Als Mitgründer und Intendant des Theater Hausruck machte der Bergarbeitersohn aus Thomasroith erste Schlagzeilen, wurde etwa mit dem Nestroy Preis ausgezeichnet und erhielt 2012 die einzigartige Chance, der Tabakfabrik Linz als Gründungsdirektor neues Leben einzuhauchen. Mittlerweile gilt die einstige Zigarettenfabrik als internationales Best-Practise-Beispiel für die erfolgreiche Transformation einer Industriebrache zu einem Ort der Innovation.
Müllers Entwicklungsarbeit ist getan. Heute berät er als CEO der CMb.industries GmbH Politik und Wirtschaft mit Fokus auf Innovationsökologien und Immobilien mit speziellen Anforderungen.
Chris Müllers Buch endet übrigens mit dem ersten Kapitel aus „Moby-Dick“ – und unterstreicht damit sein Credo, immer wieder aufzubrechen und sich neu zu erfinden, Land zu riechen, wo noch kein Land ist.
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