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Kulinarisches Rätsel an der JKU: KI-Rezept oder Hauben-Koch-Kreation?

Marlis Schlatte, 27.06.2024 12:48

LINZ. Wurde dieses Gericht von einem Haubenkoch oder von der Künstlichen Intelligenz kreiert? Das fragten sich die Besucher der Veranstaltung „KI trifft Kulinarik“, welche vom Genussland Oberösterreich zusammen mit den Bezirksbauern Linz und Linz-Land und der Johannes Kepler Universität organisiert wurde. Vier-Hauben-Koch Klemens Schraml maß sich dabei mit der KI und testete den Geschmackssinn der Gäste.

"Kl-emens" Schraml testete den Geschmackssinn der Gäste. (Foto: Pelzl-Mairwöger/cityfoto)
  1 / 7   "Kl-emens" Schraml testete den Geschmackssinn der Gäste. (Foto: Pelzl-Mairwöger/cityfoto)

Drei Gänge, jeweils zwei Speisen - das wurde den Gästen der Veranstaltung „KI trifft Kulinarik“ am 25. Juni im Zirkus des Wissens an der JKU serviert. Spitzenkoch Klemens Schraml, vom Restaurant  „Rau nature.bases.cuisine“ in Großraming, stellte sich an diesem Abend der KI - können die Gäste erschmecken, welches Rezept von ihm stammt und welches KI-generiert ist?

Als Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise wurden jeweils beide Gerichte gleichzeitig von den Schülern der Tourismusschule Bad Leonfelden serviert und von den Gästen verkostet. Anschließend konnte mit dem Handy über einen QR-Code die Frage „Von wem stammt das Rezept?“ beantwortet werden.

Bauern lieferten regionale Produkte

Veranstaltet wurde das kulinarische Event vom Genussland Oberösterreich und den Bezirksbauern Linz und Linz-Land. Ideengeberin und Bezirksbäuerin Michaela Sommer war es besonders wichtig, die Bauern im urbanen Bereich vor den Vorhang zu holen, die die Zutaten für das Menü lieferten. „Danke auch an meine Bäuerinnen und Bauern - wenn ihr keine Produkte liefern würdet, könnte Klemens so etwas tolles gar nicht zaubern. An der Universität wurden wir mit unserer Idee sofort mit offenen Armen aufgenommen, das freut uns sehr“, so Sommer.

Bevor die Gerichte von Klemens Schraml und der KI verköstigt wurden, sprach Barbara Krumay, Professorin an der JKU, über die KI und ihre Anwendungsgebiete in der Landwirtschaft. Auch die KI selbst durfte dabei zu Wort kommen. Auch beim kulinarischen Teil im Anschluss wurde unter den Gästen nicht nur über den Österreich-Sieg bei der EM gegen die Niederlande gesprochen, sondern auch über KI, Kulinarik und Landwirtschaft diskutiert.

KI verspürt keinen Hunger

Das Fazit von Profi-Koch Klemens Schraml: „Ich bin froh, dass die meisten richtig geraten haben“, schmunzelt Schraml am Ende des Menüs, nachdem die Voting-Ergebnisse fest standen. Bei der Vorspeise und beim Hauptgang waren die Meinungen der Gäste doch teilweise nicht ganz einig, bei der Nachspeise konnte sich das Rezept vom Haubenkoch jedoch eindeutig herauskristallisieren.

Schraml ist von den Fähigkeiten der KI begeistert, gewisse Faktoren rechne sie aber einfach nicht mit ein - immerhin könne die KI nicht schmecken oder Hunger verspüren. „Wenn wir die Rezepte genauso umgesetzt hätten, wie es die KI anfangs gesagt hat, etwa die Soße oder die Zuckermenge bei der Nachspeise, hätten einige Gäste bei der Veranstaltung keine Freude gehabt“, erklärt Schraml. Hierbei brauche es einfach das menschliche Gespür und Verständnis in der Kulinarik.

Schraml selbst nutzt die KI in seiner Küche bereits im Organisieren seine Küchengartens. In Zukunft werde sie nicht den Bauer oder den Koch ersetzen können, aber ein digitales Werkzeug sein, um auch in der Küche oder in der Landwirtschaft Abläufe effizienter zu gestalten oder Ressourcen zu schonen.


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