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Lokalaugenschein auf der Baustelle für die neue Polizeistation Promenade 33

Anna Fessler, 18.10.2024 16:00

LINZ. Die Polizeiinspektion im Landhaus übersiedelt 2025 in das Gebäude auf der Promenade 33. Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) hat sich bei einem Lokalaugenschein mit Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner und Chefinspektorin Doris Spitzer-Neumann einen Eindruck von der alten und von der neuen Dienststelle verschafft, Tips war dabei.

  1 / 3   Auf der Baustelle für die neue Polizeidienststelle Innere Stadt: Chefinspektorin Doris Spitzer-Neumann und Chefinspektor Peter Bacher. (Foto: Volker Weihbold)

Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner und Chefinspektorin Doris Spitzer-Neumann führen Tips durch die Polizeiinspektion im Linzer Landhaus. Hübner ist seit 1. Juli Chef der Linzer Exekutive, Spitzer-Neumann seit 1. Dezember 2018 die erste Frau, die eine Polizei-Inspektion im Bundesland leitet. Und nicht irgendeine: mit 63 Dienstposten ist jene im Linzer Landhaus die größte in Oberösterreich.

Räume nicht mehr adäquat

Umso kleiner wirken dadurch die in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten: in den Gängen wird es zu dritt schon eng. Die Chefinspektorin zeigt auf die Kästen, jeder Beamte hat einen, dabei bräuchten jene mit einer Sonderausbildung für die Einsatzeinheit eher drei davon, um ihre Ausrüstung unterzubringen. Spitzer-Neumann öffnet eine Türe zu den Schlafkojen – die eher an eine Gefängniszelle erinnern. In ihrem Büro gibt der Boden bereits nach, im Aufenthaltsraum sitzen die Polizisten und Polizistinnen dicht gedrängt aneinander um den Tisch. Für Einzeleinvernahmen gibt es nur einen kleinen Raum. Substandard beschreibt es am besten, auch wenn die Chefinspektorin aus ihrer Zeit in Wien Dienstellen kennt, die noch mehr Sanierungsbedarf hätten, wie sie sagt

„Die Jungen arbeiten gerne hier“

Trotz der veralteten Räumlichkeiten arbeite der Nachwuchs gerne hier, sagt Spitzer-Neumann: „Hier bekommt man von allen Sparten etwas mit. Langweilig wird es auch nicht – hier heißt es Einsatz, Einsatz, Einsatz.“ Die Altstadt gehöre mit dem Bahnhof und dem Lenaupark eben zu den Hotspots in Linz. Und was sind das für Einsätze? Das könne vom Dieb in der Landstraße über den Raufhandel in der Altstadt bis zu Gewalt in der Familie reichen, sagt sie. Viele Amtshandlungen würden nach dem Unterbringungsgesetz erfolgen, betreffen also Menschen mit psychischen Erkrankungen. Fast täglich sei dies der Fall.

Die Fluktuation in der Dienststelle sei hoch, was Spitzer-Neumann auf die vielen Möglichkeiten zurückführt, die Polizeibeamte heute haben. „In dieser Dienststelle haben 70 Prozent eine Sonderausbildung, sind also zum Beispiel bei der Schnellen Interventionsgruppe, der Einsatzeinheit oder Spurensicherer.“ Der Frauenanteil in der Polizeiinspektion Landhaus liegt derzeit übrigens bei 23 Prozent, also etwas unter dem OÖ-Schnitt von einem Drittel.

Stadtpolizeikommandant: „Modernes Polizieren im Zentrum der Landeshauptstadt wieder möglich“

Im Februar 2025 wird in die Promenade 33 übersiedelt. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz wird dort gerade alles an die Bedürfnisse einer modernen Polizeiinspektion angepasst. Der Schritt sei bahnbrechend, so Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner, damit sei tatsächlich ein modernes Polizieren im Zentrum der Landeshauptstadt möglich. Auch er freut sich auf die neuen Räume. Einen Eindruck vor Ort verschaffte sich Vizebürgermeister Martin Hajart (VP): „Das Land Oberösterreich, die Stadt Linz und die Polizei arbeiten hervorragend zusammen und durch die Kooperation mit dem Land ist es nun auch möglich geworden, dass die Polizeiinspektion Landhaus übersiedelt. Ich freue mich für die Beamten und Beamtinnen, dass sie in ein adäquates Quartier ziehen können.“

Neue Polizeiinspektion fast doppelt so groß

Auf 648 Quadratmetern finden die Beamten künftig auf drei Stockwerken verteilt Platz. Die neue Dienststelle ist damit mehr als 1,7 mal so groß, wirkt aber aufgrund der Aufteilung um ein Vielfaches größer. Im Erdgeschoß werden künftig Büroplätze, mehrere Räume für Einvernahmen und ein großzügiger Aufenthaltsraum Platz finden. In den oberen Stockwerken sind die Umkleiden mit Doppelschränken, Schlafräume und die Büros des Polizeikommandanten und der Chefinspektorin. Arrestzellen gibt es dort, wie auch derzeit im Landhaus, nicht. Wer über Nacht bleiben muss, wird in die Nietschestraße 33 überstellt.

Seit 2007 haben sich die wechselnden Dienststellenleiter im Landhaus dafür eingesetzt, eine zeitgemäße Polizeiinspektion zu bekommen. Lange wurde nach passenden Räumen gesucht – heuer hat sich eine Gelegenheit aufgetan. Die Kulturvereine, die früher in der Promenade 33 beheimatet waren, sind in die Nummer 37 zur Kulturdirektion des Landes und der Landes-Kultur-GmbH gezogen. Die Räume der alten Polizeiinspektion im Landhaus werden umfassend saniert, künftig wird dort Landesrat Stefan Kaineder mit seinem Team zu finden sein. Mit diesem Schritt wird die Promenade 37 zum „Haus der Kultur“, der Grüne Landesrat kommt in das Gebäude, in dem das Amt der Landesregierung zu finden ist und die größte Polizeiinspektion Oberösterreichs hat endlich ein angemessenes Zuhause.


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